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Kritik am Film (hier: Die Gefährten)


chrysoph

Empfohlene Beiträge

Hallo,

mal eine kleine Kritik zur Jackson Trilogie:

Ich bin wirklich ein begeisterter Leser sämtlicher Tolkien-Werke, kann auch dem WDR Hörspiel einiges abgewinnen, aber, und damit widerspreche ich wohl den meisten Film-Fans, der Film ist für mich nicht gut.
Das liegt keineswegs an der (gekürzten) Story, dem ganzen Setting oder den Schauspielern, sondern tatsächlich eigentlich ausschließlich an den vielen „Atmosphären-Killern“ im Film.

Zum einen sind da die Kürzungen, die per se vollkommen okay und nachvollziehbar, wenn nicht sogar notwendig sind. Aber nahezu in jeder gekürzten bzw. abgeänderten Szene baut Jackson Unlogiken rein, die in der Summe für mich den Film wirklich schlecht erscheinen lassen.

Beispiel:

Die Szene am Fluss, wo die Gefährten mit der Fähre übersetzen und die Reiter nur als Schatten rückblickend am Ufer entdecken. Im Film reiten mehrere Schwarze Reiter unorganisiert durch den hellbeleuchteten Wald) und die Hobbits wuseln zwischen deren Beinen rum und entfliehen schließlich über die Fähre.

Diese Szene ist einfach nur peinlich. Wer hätte den schon Angst vor diesen Reitern, die es noch nicht einmal hier hinbekommen die Hobbits zu fangen??

Im Extremen sieht man das auch an der Furtszene später, wo die im Film unvermeidliche Arwen, alle Reiter blass aussehen lässt.

Diese in meinen Augen vollkommen unlogischen, unnatürlichen Szenen sind die wahren Atmosphären-Killer in diesem Film.

Oder noch ein Beispiel:

Wo hat denn eigentlich Aragon auf der Wetterspitze die ganzen Waffen für die Hobbits auf einmal her?

Das sind nur 2 Beispiele, ich könnte ein ganzes Buch mit vergleichbaren Szenen in den 3 Filmen füllen.

Das liegt m.E. daran, dass Jackson einfach nur ein mittelmäßiger Regisseur ist, jedoch wunderbar den Massengeschmack bedienen kann.

Kürzungen sind ja okay, aber wenn dann automatisch Unlogiken/Ungereimtheiten eingebaut werden, ists halt blöd. Mich wundert es ein wenig, dass das nicht mehr Tolkien-Fans in dem Buch bitter aufstößt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Tolkien das ebenfalls in den Verfilmungen furchtbar fände. Aber die Fans dachten und denken vermutlich, „Hauptsache, Tolkien wird mal mit einem Film gewürdigt“.

Fazit: Eine mittelmäßige Verfilmung eines wegweisenden Buches.

Wie seht ihr das?

LG

Te

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Also ich mag die Filme und sehe sie sehr gerne, aber ich bin eh der Filme Gucker. Für mich sind sie ein Meilenstein der Fantasy Filme.  Ich empfand diese von dir genannten Szenen jetzt überhaupt nicht als "Schlecht"  Ich empfinde die übertrieben Kampf Szenen von Legolas etwas Fehl am Platze zum Beispiel wenn er im Alleingang den Olifanten plus die Reiter dazu killt. 

Ich sehe da die Hobbit Trilogie etwas kritischer, weil es dort viel zu viele übertriebene Action und Kampf Szenen gibt und  zu viele dazu erfundenen Handlungsstränge, die nicht zu Ende gedacht wurden. Ich hätte die Hobbit Verfilmung lieber buchkonformer gehabt. 

Bearbeitet von Arwen Mirkwood
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Ich gehe mal davon aus, dass es die meisten Leute nicht stört, sonst wären die Filme nicht so erfolgreich. Mich stört es ungemein. Die Hobbit Filme finde ich okay, abgesehen von den übertriebenden Kampfszenen und Kräften der "Guten" - das störte mich auch beim HdR sehr ... naja ...

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Ich kann nachvollziehen, dass man einen Film nicht so toll findet, wenn man immer wieder Dinge entdeckt, die einem unlogisch vorkommen. Jedoch, was du genannt hast, sind in meinen Augen eher Kleinigkeiten. Zudem, es ist ja nicht so, als dass die Drehbuchschreiber*innen solche Logikproblemchen nicht kennen, aber sie kürzen nunmal bewusst hier und da ab und erwarten, dass die Zuschauer*innen gewisse Dinge akzeptieren, damit man sich auf die wesentliche Handlung konzentriert und nicht zu viel Zeit mit Nebensächlichkeiten verbringt.

Außerdem, bist du schonmal im Dunkeln im Wald geritten? Ist das wirklich so einfach jemanden unter diesen Bedingungen einzufangen, so dass es unglaubwürdig ist, dass die Hobbits entkommen?

Im Übrigen, wenn du solche Dinge kritisierst, dann ist das eher Kritik am Drehbuch, weniger an der Regie. Ja, Jackson hat am Drehbuch mitgearbeitet, aber ich kann nicht erkennen, warum Jackson ein mittelmäßiger Regisseur sein soll. Du scheinst zu vergessen, was alles zum Aufgabenspektrum von Regisseur*innen gehört.

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Okay, das ist natürlich Geschmackssache.

Für mich ist HdR einfach pure Atmosphäre, weil so doll ist die Story ja nun auch nicht. Und da versagt der Regisseur auf ganzer Linie.

Das Problem an der Flussszene ist, dass die Reiter einfach nicht bedrohlich wirken, wenn sie immer den Kürzeren ziehen, obwohl sie im Film ja eigentlich viel mehr Vorteile haben. Das gleiche gilt für die furchtbare Furtszene und die Wetterspitzenszene.

Die Kritik ist eher eine Stilkritik und da hat der Regisseur maßgeblichen Einfluss drauf. Kurz gesagt: Wenn Jackson den "Weißen Hai" verfilmt hätte, würde es  da vermutlich mindestens 10 Weiße Haie geben, die wären 3x so groß und würden vermutlich auch an Land auf Raubzug gehen;-) Achso, und es gäbe natürlich auch einen weiblichen Held auf der Orca;-)). Jetzt kann man natürlich sagen, dass sowas der Zeit geschuldet ist, aber bei herausrragenden Regisseuren sollte das nichts zur Sache tun, genauso wie Tolkien als Autor ja auch gewissermaßen was "Neues" geschaffen hat.

Hast du mal den "Seewolf" gesehen, oder die "Schatzinsel" (jeweils als TV-Vierteiler)? Da steckt Atmosphäre drin, obwohl man hier auch einiges kritisieren kann. Das grundsätzliche Problem ist die Hollywood-Verpflichtung, der Jackson ausgesetzt war. Künstlerisch konnte das ja nix werden ... aber das ist meine Meinung und ich mache mir hier bestimmt keine Freunde, wenn ich mit dem damals achso heißbegehrten Film so arg ins Gericht gehe;-) Aber irgendwie wird da ja seltenst kritisiert und mir ist bewusst, dass ich da ziemlich alleine mit dastehe...

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Also ich kann deine Kritik nicht nachvollziehen und überhaupt gar nicht verstehen. In meinen Augen ist Peter Jackson ein guter Regisseur und hat sich sehr viel Mühe bei bei der Verfilmung gegeben. Ich finde er hat den Film sehr schön und sehr Detailliel Reich gestaltet. Das Auenland zum Beispiel ist sehr schön gemacht worden, wie auch die Elben- Reiche. Der Unterschied zwischen Gut und Böse ist Bilder Technisch sehr schön gemacht. Mich stören einfach nur die übertrieben Action Szenen von Legolas. Ansonsten habe ich nichts zu beanstanden.

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Stimmt, das Auenland und die Elben-Reiche sind wirklich sehr schön gemacht - überhaupt die ganze Optik ist toll. Aber ich sage ja auch, dass das Drumherum super ist, nur eben nicht die Continuity und viele Stellen im Drehbuch ...

Bearbeitet von chrysoph
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Also, ich bin jetzt sicher nicht der typische Fan, in dem Sinne dass ich von den Filmen total begeistert bin. Der typische Tolkien-Fan bin ich allerdings genauso wenig. Aber vielleicht ist es gar nicht so schlecht ein bisschen Abstand zu der Sache zu haben wenn man etwas dazu sagt.

Als mir die Filme zuerst begegnet sind (und da kannte ich die Bücher noch nicht) war ich auch erst mal sehr beeindruckt, und ich war es dann auch von den Büchern die ich daraufhin gelesen habe. Aber dieses Beeindruckt-Sein hat doch irgendwie inzwischen nachgelassen. 

Beeindruckend war auf alle Fälle erst mal die Optik. Da sind wirklich diese erfundenen Kulturen sehr schlüssig und detailliert umgesetzt worden, so dass wirklich eine glaubhafte Welt entsteht. Und das allein ist ja schon einmal eine beachtliche Leistung. In der Ausstattung dieser Filme steckt unglaublich viel Arbeit, auch solche die man in den fertigen Filmen kaum noch wahrnimmt, und darin steckt auch unglaublich viel Liebe.

Dass gekürzt werden musste ist unvermeidlich, das ist klar, anders ist das gar nicht machbar. Und wie gekürzt wird, das dürfte sich praktisch aus Absprachen des Regisseurs mit den Drehbuch-Autorinnen ergeben haben. Wenn da also im Endeffekt etwas nicht stimmt, dann gibt es mehrere Verantwortliche. Und dass Kürzungen manchmal nicht restlos geglückt umgesetzt werden, das ist  vielleicht sogar unvermeidlich.- Übrigens, diese Szene, wo Aragorn an der Wetterspitze die Hobbits mit Schwertern versorgt, die hat mich auch von Anfang an gestört. Ja, ich weiß, die Hobbits waren vorher natürlich unbewaffnet, und für den Kampf an der Wetterspitze, so wie er geplant war, brauchten sie diese Schwerter. Und da die Szene in den Hügelgräberhöhen aus Zeitgründen (und an sich auch durchaus sinnvoll) gestrichen war mussten die Schwerter eben irgendwo anders herkommen. Aber, tut mir leid, jemand der wie Aragorn zu Fuß unterwegs ist und sein gesamtes Gepäck am Mann befördert, der schleppt nicht mal eben so ein mindestens fünf Kilo schweres und ziemlich unhandliches Bündel einfach so mit durch die Gegend. Gut, ich weiß auf Anhieb jetzt auch nicht, wie man das geschickter hätte lösen sollen, aber so wie es ist stört es mich eben auch. Es wirkt ein bisschen so als hätte man es so gemacht weil es so am wenigsten Zeit kostet und dann halt gehofft dass die Unlogik niemandem auffällt.

Was Peter Jackson als Regisseur betrifft: irgendwie wirkt seine Arbeit auf mich unausgeglichen. da gibt es Szenen, eine ganze Reihe sogar, die genial gelungen sind. Das ist wirklich viel mehr als mittelmäßig Und dafür gehen dann manchmal andere Sachen entsetzlich schief. Für mich das vielleicht schlimmste Beispiel im ganzen "Herr der Ringe": die Pfade der Toten. Das ist im Buch eine wirklich gelungene düstere Szene, aber im Film bleibt davon so gut wie nichts übrig. Da ist die Szene einfach nur komisch, teils freiwillig (Gimli!), was an sich schon ein Fehler ist, und teils unfreiwillig. Und das ist nun wirklich eindeutig die Schuld des Regisseurs.

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Also, ich bin komischer Weise immer noch so begeistert von den Filmen, wie zu Anfangs Zeiten. Ich schaue mir die Filme immer wieder mit der selben Begeisterung an wie vor 20 Jahren. Ich kann aber auch nicht mit reden, weil ich mir seit 20 Jahren nur die SEE Version auf DVD an schau. Mir ist die Kino Version sehr fremd, wenn ich mir die im Fernsehen anschaue, weil für mich dort eindeutig Szenen fehlen.

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Die Kinoversion ist mir allerdings auch fremd, ich habe keinen der Filme je im Kino gesehen, ich kenne sie nur von DVDs, erst die Kinofassung, später dann nur noch die SEE. Die Kinofassung käme mir mittlerweile wahrscheinlich auch ziemlich unvollständig vor. Wobei das übrigens gerade bei der Pfade-der-Toten-Szene eine Rolle spielen könnte, diese Schädellawine gibt es glaube ich nur in der SEE.

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Ich glaube auch nicht, bin mir jetzt auch nicht so sicher  ? Da müsste ich mir die Filme mal wieder anschauen, glaube ich ??!? Ich habe seit mindestens einem Jahr schon keinen Herr der Ringe oder Hobbit Film Abend gemacht bzw. Abende 

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vor 10 Stunden schrieb gathame:

ich habe keinen der Filme je im Kino gesehen

Ich habe sie damals so 2-4 mal im Kino gesehen (auch die Hobbit Filme). Es war ein tolles kribbeliges Gefühl ein ganzes Jahr auf den nächsten Film zu warten. Ich kann also auch mit den Kinoversionen etwas anfangen. Auch heute schaue ich sie noch manchmal. Aber meist die SEE.

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Die Herr der Ringe Filme habe ich jeweils ein mal im Kino gesehen und mir danach direkt die SEE gekauft. Bei den Gefährten habe ich mir erst die Kino Version auf Video gekauft und ein halbes Jahr später einen DVD Player gekauft, weil der Video Player bei meiner Mutter im Wohnzimmer stand? Natürlich habe ich mir dann auch die SEE direkt gekauft. Meine Güte vor 20 Jahren kosteten die SEEs noch 40 € ?? 

Ich mir auch die Hobbit Filme direkt auf SEE geholt. Die Schlacht der 5 Heere habe ich zwei Mal im Kino gesehen. Ich habe so zu sagen von der Herr der Ringe Trilogie und der Hobbit Trilogie nur die SEE Version auf DVD. Mein DVD Player ist auch schon genauso alt ?

Bearbeitet von Arwen Mirkwood
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Also ich finde,dass Die Gefährten und die beiden nachfolgenden Teile recht gut gelungen sind.:love:

Klar gibt es viele Änderungen gegen die Buchvorlage,das ist ja bei Filmen ebenso,viele stören ja das Arwen statt Glorfindel ersetzt wurde.

Ich habe die Filme zuerst gesehen,und das Buch nachher gelesen.Von daher stört es mich nicht das Arwen schon früher auftaucht.

Die Filme habe ich zuerst auf DVD in der KV gesehen,später die SEE,bin umgestiegen auf BluRay.Da viele großen Kinoketten Herr der Ringe in SEE-Version,wieder auf der großen Leinwand zeigen.

Habe ich die Filme schon 3.mal im Kino gesehen,2 mal alle drei Teile in der jeweilgen SEE an einem Tag.Letztes Jahr im Spätsommer,jeden Samstag pro Teil im Kino gesehen.:girl_in_dreams:

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Ich habe alle Filme zuerst im Kino gesehen und mir anschließend die SEE auf DVD gekauft, bis auf die Gefährten, die ich zuerst auf Video Kassette hatte. Aber ein halbes Jahr später hatt ich auch schon die SEE auf DVD von den Gefährten. Für mich persönlich ist die Kino-Version völlig fremd, wenn sie im Fernsehen läuft ???

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Am 14.4.2021 um 13:11 schrieb chrysoph:

Hallo,

mal eine kleine Kritik zur Jackson Trilogie:

Ich bin wirklich ein begeisterter Leser sämtlicher Tolkien-Werke, kann auch dem WDR Hörspiel einiges abgewinnen, aber, und damit widerspreche ich wohl den meisten Film-Fans, der Film ist für mich nicht gut.
Das liegt keineswegs an der (gekürzten) Story, dem ganzen Setting oder den Schauspielern, sondern tatsächlich eigentlich ausschließlich an den vielen „Atmosphären-Killern“ im Film.

Zum einen sind da die Kürzungen, die per se vollkommen okay und nachvollziehbar, wenn nicht sogar notwendig sind. Aber nahezu in jeder gekürzten bzw. abgeänderten Szene baut Jackson Unlogiken rein, die in der Summe für mich den Film wirklich schlecht erscheinen lassen.

Beispiel:

Die Szene am Fluss, wo die Gefährten mit der Fähre übersetzen und die Reiter nur als Schatten rückblickend am Ufer entdecken. Im Film reiten mehrere Schwarze Reiter unorganisiert durch den hellbeleuchteten Wald) und die Hobbits wuseln zwischen deren Beinen rum und entfliehen schließlich über die Fähre.

Diese Szene ist einfach nur peinlich. Wer hätte den schon Angst vor diesen Reitern, die es noch nicht einmal hier hinbekommen die Hobbits zu fangen??

Im Extremen sieht man das auch an der Furtszene später, wo die im Film unvermeidliche Arwen, alle Reiter blass aussehen lässt.

Diese in meinen Augen vollkommen unlogischen, unnatürlichen Szenen sind die wahren Atmosphären-Killer in diesem Film.

Oder noch ein Beispiel:

Wo hat denn eigentlich Aragon auf der Wetterspitze die ganzen Waffen für die Hobbits auf einmal her?

Das sind nur 2 Beispiele, ich könnte ein ganzes Buch mit vergleichbaren Szenen in den 3 Filmen füllen.

Das liegt m.E. daran, dass Jackson einfach nur ein mittelmäßiger Regisseur ist, jedoch wunderbar den Massengeschmack bedienen kann.

Kürzungen sind ja okay, aber wenn dann automatisch Unlogiken/Ungereimtheiten eingebaut werden, ists halt blöd. Mich wundert es ein wenig, dass das nicht mehr Tolkien-Fans in dem Buch bitter aufstößt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Tolkien das ebenfalls in den Verfilmungen furchtbar fände. Aber die Fans dachten und denken vermutlich, „Hauptsache, Tolkien wird mal mit einem Film gewürdigt“.

Fazit: Eine mittelmäßige Verfilmung eines wegweisenden Buches.

Wie seht ihr das?

LG

Te

Um nochmal auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen:

Ich finde es zunächst wichtig zu erwähnen, dass Literatur und Kino nunmal zwei komplett unterschiedliche Dinge sind. Erzählformen die geschrieben sehr gut funktionieren tun dies nicht unbedingt auch im Film. Gleiches gilt selbstverständlich auch umgekehrt. Und ja: man kann sich wirklich über einige Passagen der Filme streiten, und inwiefern sie inhaltlich und atmosphärisch dem Buch auf dem sie basieren gerecht werden. Aber der Herr der Ringe galt ja nicht umsonst Jahrzehnte lang für unverfilmbar.

Insgesamt hat die Verfilmung gewiss ihre Verfehlungen, aber ist und bleibt nichtsdestotrotz ein cineastisches Meisterwerk. Die Ungereimtheiten, die du hier ansprichst, sind im Gesamtkontext betrachtet dagegen wohl höchstens banal.

Und gerade den Massengeschmack zu treffen, ohne dabei, wie beim Hobbit geschehen, die ursprüngliche Geschichte allzu sehr zu verändern, ist glaube ich die Höchstleistung dieser Filme und nichts was an ihnen zu kritisieren ist. Ich weiß nicht, ob es dazu eine offizielle Statistik gibt, aber aus meinem persönlichen Umfeld gibt es zahlreiche Menschen, die überhaupt nur aufgrund der Filme den Herrn der Ringe gelesen haben. Und wenn es eine Filmadaption eines Buches schafft, dass die Menschen, die ihn gesehen haben sich dazu entschließen das dazugehörige Buch zu lesen, hat er in meinen Augen alles richtig gemacht.

 

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Stimmt, Literatur und Kino sind komplett unterschiedliche Dinge. Sehe ich genauso.
Nur bin ich mir sicher, dass mir die HdR-Filme auch nicht sonderlich gefallen würden, wenn ich die Bücher nicht kennen würde.

Ich finde allerdings, dass sie sehr gute Unterhaltung auf Popcorn-Niveau bieten. Und vielleicht brauchen sie auch gar keine andere Rechtfertigung.
Mir gefällt bspw. der erste Alien-Teil hundertmal besser als der zweite Teil, obwohl der zweite Teil in Sachen Action einiges mehr zu bieten hat. M.E. ist der erste Alien-Teil ein cineastisches Meisterwerk, auf den zweiten Teil trifft das genauso eher nicht zu. Ich weiß noch, wie in den 90er Jahren in Foren darüber diskutiert wurde, wer den HdR denn nun verfilmt. Ist da nun doch irgendwie Disney daran beteiligt oder nicht … usw. Da gab es auch Diskussionen über den Regisseur. Mit Jackson hätte da niemand gerechnet (Braindead).

Unverfilmbar galt er v.a. deshalb, weil die Nachlassverwalter von Tolkien gewisse Ansprüche hatten und der HdR in den 80er und 90ern eher unpopulär war. Damit war ein riesiges Risiko bei einer Verfilmung verbunden. Zudem war die Technik nicht so ausgereift, Massenszenen möglichst kosteneffizient zu erzeugen.
Das ist immer das Problem bei Gratwanderungen - man will (oder muss) es allen recht machen. In dem Fall musste man das Massenpublikum bedienen, damit sich der Film rentiert. Das kann man wirtschaftlich durchaus nachvollziehen.

Ich werde aber wohl nie begreifen, warum die von euch genannten Banalitäten so krassen Einzug in den Film nehmen durften.
Jackson verfilmte die Bücher so, wie sie geschrieben sind. Das Tolle an Tolkien ist ja, dass er in wenigen Sätzen beim Leser ein Bild (z.B. einer Landschaft) im Kopf erzeugt, wo gar nicht so viel relevanter Spielraum bleibt. Einige finden das langweilig, ich schätze das sehr.

Jackson (un natürlich sein Team) ändern und kürzen aber an manchen Stellen die offensichtlich von Tolkien ungemein geschätzte Continuity zur Unlogik, die dabei gewonnene Zeit wird mit selbstgeschriebenen, teilweise haarsträubenden Abläufen und vollkommen überzogenen Action-Szenen und v.a. grauseligen Dialogen gefüllt . Da sollten meines Erachtens auch die Fans kritischer sein, zumal Tolkien vermutlich selbst nicht mit diesen Filmen zufrieden gewesen wäre. Ja, ja, ich weiß: wer weiß das schon …

Hätten die Filme nicht so viele Fremdscham-Szenen, würden sie mir übrigens auch besser gefallen. Wenn ich z.B. einem Freund den ersten Alien-Teil zeigen würde, würde ich in vielen Szenen gespannt auf seine Reaktion warten, weil ich da viele Stellen absolut „cool“ finde.

Das gibt’s leider bei den Hdr-Filmen gar nicht. Ganz im Gegenteil: Wenn ich an die Zeitraffer-Szenen am Fluss denke, den dämlichen Gesichtsausdruck von Elrond in Bruchtal bei der Besprechung (als die feixen Mithobbits doch auch so gerne mitkommen wollen), oder die unvermeidliche Arwen mit ihrem entstellenden Backenschrämmchen an der Furt die witzfigurigen, relativ harmlos wirkenden Reiter anflüstert – das ist für mich wirklich irgendwie Fremdscham hoch hundert. Das ist so blöde uncool umgesetzt, dass es mir den Spaß am gesamten Film rauben kann? Wie ein schlechter Witz in einer Komödie, der mir den Spass an einem ganzen Film nehmen kann. Und das sind nur kurze Szenen, die mir jetzt spontan einfallen.

Naja, jetzt habe ich mal meine Meinung v.a. zum ersten Teil geäußert.

Ich stelle mir echt die Frage, wie gut die Filme hätten werden können, wenn ein wirklich guter Regisseur die Filme gemacht hätte (Kubrick, Spielberg, Annaud, etc.). So jemand mit wirklich eigener Handschrift...

Bearbeitet von chrysoph
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vor 2 Stunden schrieb chrysoph:

Hätten die Filme nicht so viele Fremdscham-Szenen, würden sie mir übrigens auch besser gefallen. Wenn ich z.B. einem Freund den ersten Alien-Teil zeigen würde, würde ich in vielen Szenen gespannt auf seine Reaktion warten, weil ich da viele Stellen absolut „cool“ finde.

Ich weiß zwar nicht inwiefern Alien als gelungenes Gegenbeispiel zum HdR in deinen Augen gereicht, aber was solls? Was ich hier interessant finde, ist dass du dich zwar auf der einen Seite beschwerst, dass der Film massentauglich gemacht wurde und dafür die ursprüngliche Geschichte zu sehr verändert wurde, während du gleichzeitig den Anspruch erhebst, der Film solle mehr "coole" Szenen haben, bzw. dass es ihm an solchen fehlt. Wäre Tom Bombadil "cooler" gewesen? Wäre das Gespräch zwischen Gildor und Frodo "cooler" gewesen, als die Hatz durch den Wald? Wenn ich mich recht erinnere, gibt es im Buch keinerlei Szenen die "cool" im Sinne von Ripley killt das Alien sind. Dementsprechend wäre es eine erneute Abänderung der ursprünglichen Geschichte, solche Szenen einzufügen und deine Abneigung dagegen hast du ja bereits hinlänglich kundgetan.

Ich will und kann dich offentsichtlich nicht überzeugen, deine Einstellung zu diesem Film zu ändern. Und es ist auch völlig in Ordnung, dass du die Jackson-Adaption nicht für so gut befindest, wie die Mehrheit derer, die sie gesehen haben. Ich komme aber nicht umher festzustellen, dass deine Kritik sich mit schon fast lächerlichen Banalitäten rechtfertigt.

vor 2 Stunden schrieb chrysoph:

Das gibt’s leider bei den Hdr-Filmen gar nicht. Ganz im Gegenteil: Wenn ich an die Zeitraffer-Szenen am Fluss denke, den dämlichen Gesichtsausdruck von Elrond in Bruchtal bei der Besprechung (als die feixen Mithobbits doch auch so gerne mitkommen wollen), oder die unvermeidliche Arwen mit ihrem entstellenden Backenschrämmchen an der Furt die witzfigurigen, relativ harmlos wirkenden Reiter anflüstert – das ist für mich wirklich irgendwie Fremdscham hoch hundert. Das ist so blöde uncool umgesetzt, dass es mir den Spaß am gesamten Film rauben kann?

Ein blöder Gesichtsausdruck? Eine Schramme an der Wange? Wirklich? Sind das deine schlagkräftigsten Argumente? Um sich von sowas den Spaß an einem Film rauben zu lassen, bedarf es in meinen Augen einer gehörigen Pedanterie.

Ich akzeptiere deine Haltung zu diesem Film, komme aber nicht umher, mich bei dem Gedanken zu erwischen, dass deine Meinung Kritik um der Kritik Willen ist und weniger sachlich begründet, als du vielleicht selber realisierst.

Bearbeitet von Eldacar
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In meinen Augen gereicht es sehr gut!

Im "Weißen Hai" gibts bspw. die Szene, wo der Chief sagt: "Wir werden ein größeres Boot brauchen" oder so ähnlich. Das meine ich mit "cool", nicht zwingend irgendwelche Actionszenen oder dergleichen ... klar?

Das Wort "cool" habe ich bewusst verwendet, weil ICH es im Buch so auch empfinde, z.B. die Szene wie sich Mordor hebte und dann zerbarst (ohne jetzt mehr Beispiele zu nennen), das ist einfach toll beschrieben - sowohl im Original, als auch in der Übersetzung (in der alten). So was hat erstmal grundsätzlich nix mit dem Vorhandensein von Tom Bombadil oder Gildor zu tun. Aber so definiere und empfinde ich es (und habe ich auch schon vorher erklärt, ne). Und im Film empfinde ich dies leider gar nicht (mit oder ohne Buch im Hintergrund).

So, das kannst du anders sehen, ich sehe und empfinde es aber so. Punkt.

Die "lächerlichen Banalitäten" kannst du dir sparen. Manchmal können Kleinigkeiten ganze Szenen zerstören - wenn ich dir das jetzt erklären muss, müssten wir zu früh ansetzen. Das Stichwort ist hier Atmosphäre.


 

 

 

Bearbeitet von chrysoph
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Okay okay

@chrysophin meinen Augen stören nur 3 Änderungen in den gesamten Filmen aber lassen wir das mal ganz außenvor. Dass man Glorfindel durch Arwen durch Glorfindel ersetzt worden ist ist eine davon aber man kann die Sache auch so sehen: In den Anhängen von Herr der Ringe steht die Geschichte von Aragorn und Arwen und die ist durchaus traurig und drramatisch. Das wollte Jackson in den Filmen mehr verdeutlichen als Tolkien es in den Büchern getan hat. Auch stört  ich an der Sache dass Glorfindel wusste dass die Welle kommt, er hat sie aber nicht selbst heraufbeschwört. Das war glaub ich Elrond, viellericht liege ich aber auch falsch, dazu müsste ich nochmal nachlesen. Aber das ist für mich nur eine kleine Sache, sie zerstört nicht den Film und ist auch nicht unsinnig, wie schon erwähnt. Außerdem wolte man vielleicht außer Eowyn noch eine größere weibliche Rolle haben.

vor 3 Stunden schrieb chrysoph:

Wenn ich an die Zeitraffer-Szenen am Fluss denke, den dämlichen Gesichtsausdruck von Elrond in Bruchtal bei der Besprechung (als die feixen Mithobbits doch auch so gerne mitkommen wollen), oder die unvermeidliche Arwen mit ihrem entstellenden Backenschrämmchen an der Furt die witzfigurigen, relativ harmlos wirkenden Reiter anflüstert

welche Zeitrafferszene?

Ich mag den Gesichtsausdruck von Elrond :anonym:

Wie hätte Arwen denn deiner Meinung aussehen sollen? Etwa unversehrt? Das hätte die Nazgul ja nur noch mehr entmachtet wenn du schon so meinst...

vor einer Stunde schrieb Eldacar:

Ich weiß zwar nicht inwiefern Alien als gelungenes Gegenbeispiel zum HdR in deinen Augen gereicht, aber was solls? Was ich hier interessant finde, ist dass du dich zwar auf der einen Seite beschwerst, dass der Film massentauglich gemacht wurde und dafür die ursprüngliche Geschichte zu sehr verändert wurde, während du gleichzeitig den Anspruch erhebst, der Film solle mehr "coole" Szenen haben, bzw. dass es ihm an solchen fehlt. Wäre Tom Bombadil "cooler" gewesen? Wäre das Gespräch zwischen Gildor und Frodo "cooler" gewesen, als die Hatz durch den Wald? Wenn ich mich recht erinnere, gibt es im Buch keinerlei Szenen die "cool" im Sinne von Ripley killt das Alien sind. Dementsprechend wäre es eine erneute Abänderung der ursprünglichen Geschichte, solche Szenen einzufügen und deine Abneigung dagegen hast du ja bereits hinlänglich kundgetan.

Kannst du dich noch etwas genauer dazu äußern (coole Szenen, Änderungen)? Ich kann diesen Text nur unterschreiben

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vor 2 Minuten schrieb chrysoph:

Stimmt, ich meine Zeitlupe - nicht Zeitraffer.

Najagut, Frodo guck n bissi seltsam aber na und? Ich finds gut. Und den Sprung auch. Ist halt spektakulär, sowas ist immer in Filmen. Was mich eher stört wäre Frodos Neeeiiiiiin in Moria aber das sind ein paar Sekunden.

 

vor 18 Minuten schrieb Elenriel:

Kannst du dich noch etwas genauer dazu äußern (coole Szenen, Änderungen)?

?

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vor 45 Minuten schrieb chrysoph:

So, das kannst du anders sehen, ich sehe und empfinde es aber so. Punkt.

Das ist mir durchaus klar. Dass beide Parteien einer Diskussion von ihren jeweiligen Standpunkten überzeugt sind, ist glaube ich nicht weiter verwunderlich.

 

vor 50 Minuten schrieb chrysoph:

Die "lächerlichen Banalitäten" kannst du dir sparen. Manchmal können Kleinigkeiten ganze Szenen zerstören - wenn ich dir das jetzt erklären muss, müssten wir zu früh ansetzen. Das Stichwort ist hier Atmosphäre.

Ich habe schon verstanden, dass du die Atmosphäre des Films bestenfalls mittelmäßig findest. Die "Kleinigkeiten" die deiner Meinung nach diese Atmosphäre beschädigen, habe ich als lächerliche Banalitäten bezeichnet, weil sie in meinen Augen genau das sind. Ich kann zwar die ganz elementare Auffassung "Kleinigkeiten können Szenen zerstören" absolut nachvollziehen, aber die Beispiele, die du zur Stützung deiner Kritik heranziehst, sind nach meiner persönlichen Auffassung in keinerlei Art und Weise stichhaltig, bzw. sind von derartiger Belanglosigkeit, dass sie für mich keine Szenen ruinieren können.

Offentsichtlich haben wir, was diese Einschätzung angeht, aber keine gemeinsame Diskussionsgrundlage. Von daher ist es etwas müßig, das auszudiskutieren.

Ich akzeptiere dass du die Filme nicht sehr magst, kann aber weder den Grund noch die Argumentation nachvollziehen.

 

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