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Die Istaris vs Sauron (mit Ring)


David

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Hallo,

ist zwar ein schwer zu beantwortende Frage, aber ich hatte vor kurzem eine Diskussion über folgende frage:

Würden die fünf Istaris (Gandalf der weiße) es schaffen Sauron mit den Ring zu besiegen?

Ich war der Meinung das Sauron haushoch gewinnen würde doch die andere Partei war der Meinung das die Istaris ihn die Stirn bieten würde.

Ich hoffe ihr könnt uns weiterhelfen.

danke im voraus 

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Am 16.11.2018 um 21:14 schrieb David:

 

Der Ring der Macht kann ja nur überwunden werden - man muss ihn innerlich loslassen können. 

Das hat also etwas mit innerer Freiheit zu tun. Mehr oder weniger hat Frodo das hinbekommen, darum hat er Sauron überwunden - zwar nicht endgültig, aber für eine sehr lange Zeit.

Wenn die Istari in der Lage sind, vom Ring nicht innerlich gebunden zu werden - ihn also nicht besitzen wollen -, dann schaffen sie es natürlich. Aber wir wissen von den Istari wenig. 

Darum ist die Frage nicht beantwortbar. Gandalf jedenfalls hätte es nicht geschafft. Er hätte den Ring nicht vernichten können. 

 

Nachtrag: Sorry, ich sehr grad, ich hab die Frage möglicherweise missverstanden. Deine Frage ist missverständlich (der Threadtitel ist allerdings klar, den hatte ich nicht gelesen). Meintest Du:

ob die Istari mit Hilfe des Ringes Sauron besiegen können, oder ob die Istari Sauron, der im Besitz des Ringes ist, ihn besiegen können?

Ich hatte ersteres angenommen.

Aber auch im zweiten Fall könnte Sauron nur überwunden werden von denen, die keine Gier nach dem Ring haben. 

Bearbeitet von Alsa
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Am 17.11.2018 um 22:41 schrieb Alsa:

Der Ring der Macht kann ja nur überwunden werden - man muss ihn innerlich loslassen können. 

Das hat also etwas mit innerer Freiheit zu tun. Mehr oder weniger hat Frodo das hinbekommen, darum hat er Sauron überwunden - zwar nicht endgültig, aber für eine sehr lange Zeit.

Wenn die Istari in der Lage sind, vom Ring nicht innerlich gebunden zu werden - ihn also nicht besitzen wollen -, dann schaffen sie es natürlich. Aber wir wissen von den Istari wenig. 

Darum ist die Frage nicht beantwortbar. Gandalf jedenfalls hätte es nicht geschafft. Er hätte den Ring nicht vernichten können. 

 

Nachtrag: Sorry, ich sehr grad, ich hab die Frage möglicherweise missverstanden. Deine Frage ist missverständlich (der Threadtitel ist allerdings klar, den hatte ich nicht gelesen). Meintest Du:

ob die Istari mit Hilfe des Ringes Sauron besiegen können, oder ob die Istari Sauron, der im Besitz des Ringes ist, ihn besiegen können?

Ich hatte ersteres angenommen.

Aber auch im zweiten Fall könnte Sauron nur überwunden werden von denen, die keine Gier nach dem Ring haben. 

Verzeih wegen den Missverständnisse. Meine Frage ist ob die 5 Istaris stark genug sind Sauron in einem Duell zusammen zu besiegen, in dem Fall ist Sauron in seiner vollen Stärke mit dem einem Ring.

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vor 13 Minuten schrieb David:

Meine Frage ist ob die 5 Istaris stark genug sind Sauron in einem Duell zusammen zu besiegen, in dem Fall ist Sauron in seiner vollen Stärke mit dem einem Ring.

 

Ich fasse noch einmal zusammen, was ich meinte.

a. Wir wissen nichts - oder fast nichts - von den drei blauen  Istari. Also können wir auch nicht wissen, ob sie Sauron hätten überwinden können.

b. Gandalf hätte Sauron nicht überwinden können, das hat er selber gesagt. Denn er wollte den Ring besitzen. Wer den Ring besitzen will, kann Saruon nicht überwinden.

c, Saruman kann Sauron ohnehin nicht überwinden.

d. Darum können auch alle 5 Istari zusammen Sauron nicht überwinden.

.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-

Du sprichst von einem Duell. Das klingt so, als ob man "das Böse" mit einem Schwert überwinden kann.

Man muss nicht mächtig sein, um Sauron überwinden zu können. Ein kleiner Hobbit würde genügen, wenn er an Macht nicht interessiert wäre.

Von allen Figuren, die Tolkien geschaffen hat - glaube ich -, hätte nur Tom Bombadil Sauron überwinden können. Aber Tom war daran nicht interessiert. 

 

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Ich würde behaupten, dass die Istari Sauron so besiegen können, wie es Isildur gelungen ist. Sie könnten ihm seine körperliche Gestalt nehmen. Sauron ist ein Maia, ebenso Gandalf, Saruman und Radagast. Natürlich wurde Sauron von Melkor unterwiesen und seine Kräfte sind um die "dunkle" Macht erweitert. Aber wenn bei der Schlacht auf der Dagorlad Sauron mit Ring von einer Armee von Elben und Menschen (leiblich) besiegt werden kann, dann auch von den fünf Istari.

Die Frage ist viel eher, ob sie Sauron "wirklich" vernichten können, sprich, den Ring nach dem ersten "Sieg" über Sauron in den Schicksalsberg werfen. Es ist diese Stelle, in der Alsa Gandalf zitierte. Gandalf hätte sich selbst nicht zugetraut, den Ring zu vernichten. Er würde ihn versuchen einzusetzen um "Gutes" zu tun. Das macht ihn allerdings vertrauensvoller als potentielle Ringträger, die meinen, die geeigneten zu sein.

Wie die zwei (nicht drei) blauen Zauberer drauf sind wissen wir nicht. Im Shadow of Mordor wird darauf ein wenig eingegangen, dass ihr von Sauron vergiftet wurde.

Ich glaube die größte Schwierigkeit bei einem solchen Kampf wäre, erstmal alle Istari zu versammeln und zum Kampf gegen Sauron zu motivieren. Denn jeder der Zauberer geht ja eher seinen speziellen Interessen nach.

Bearbeitet von Roncalon
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vor 11 Stunden schrieb Roncalon:

Ich würde behaupten, dass die Istari Sauron so besiegen können, wie es Isildur gelungen ist.

 

Jetzt muss ich etwas versuchen zu erklären, was nicht leicht in Worte zu bekommen ist.

Ich habe mich auf den "Herrn der Ringe" bezogen. Du beziehst Dich auf das "Silmarillion" bzw. die Anhänge - da, wo sie Silmarillion-Charakter tragen.

Das sind aber ganz verschiedene Werke, mit unterschiedlichen Realitätsebenen und unterschiedlichen Voraussetzungen. Warum fasst Gandalf nicht Aragorn ins Auge, um den Ring zu vernichten? Er hat doch ein ganz anständiges Schwert. Auch Gandalf hat ein anständiges Schwert.

Warum der kleine Frodo, der noch nie ein Schwert in der Hand gehabt hat? Er entspricht doch so überhaupt nicht dem Isildur. 

Es geht meines Erachtens im "Herrn der Ringe" überhaupt nicht um körperliche Stärke, sondern nur um innere Freiheit, also um innere Stärke.

Darum geht es wahrscheinlich zwar auch im "Silmarillion", aber da liegt eine ganz andere Erzählform vor. Da sind die Artefakte nie wörtlich zu nehmen.

Da der Threaderöffner die blauen Zauberer und Radagast (letzteren hatte ich wohl aus Versehen mit zu den Blauen gezählt) mit einbezogen hat, nahm ich an, dass es um den "Herrn der Ringe" ging. Und da bedeutet power eben die Fähigkeit, keinerlei Machtambitionen zu haben. 

Du sprichst von einem "Kampf", aber das kann nur ein innerer Kampf sein. Dieses Ringen erleben wir ja an Frodo.

Wieso ist Gandalf nicht auf die Idee gekommen, dem Sauron - der den Ring am Finger trägt -, die Gestalt zu nehmen, wenn das eine echte Möglichkeit gewesen wäre? 

Tolkien ging es meines Erachtens um ganz anderes.

Er sah in seiner Zeit, dass die Sucht, über andere zu herrschen, das Grundübel seiner Zeit war.

Seine Frage war nicht: Wie können wir diese Diktatoren alle ermorden? Er wusste ja, dass die nachwachsen. Sondern seine Frage war:

Wie können wir das Bedürfnis, andere Menschen zu beherrschen und gar zu versklaven,  auflösen. - Die Gier nach dem Ring symbolisiert dieses Bedürfnis. Sauron zu überwinden mitsamt dem Ring, hieße:

dieses Bedürfnis zu überwinden und in sein Gegenteil zu verwandeln. Und da können noch so viele Istari mit noch so viel Stärke nichts ausrichten. 

 

 

 

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vor 8 Stunden schrieb Alsa:

Du sprichst von einem "Kampf", aber das kann nur ein innerer Kampf sein. Dieses Ringen erleben wir ja an Frodo.

Erstens glaube ich nicht, dass die Frage literarisch gemeint war, aber dazu müsste sich David selbst nochmal äußern.

Am 19.11.2018 um 00:56 schrieb David:

Meine Frage ist ob die 5 Istaris stark genug sind Sauron in einem Duell zusammen zu besiegen, in dem Fall ist Sauron in seiner vollen Stärke mit dem einem Ring.

Aber hier schreibt er von einem Duell. Ein Duell klingt für mich sehr nach Kampf Auge in Auge. Deswegen bleibe ich dabei, dass die fünf Istari Sauron besiegen würden. Und das wäre ein Kampf mit "Waffen" bzw. mit den Kräften, die die Istari und Sauron besitzen. Dass es mehr ist als Waffengewalt und ein bisschen Zauberei, sondern die Istari ihre Kraft aus dem "Licht" schöpfen und Sauron aus der "Dunkelheit" ist einerseits einfach gegeben, kann andererseits aber auch literarisch interpretiert werden.

vor 8 Stunden schrieb Alsa:

Jetzt muss ich etwas versuchen zu erklären, was nicht leicht in Worte zu bekommen ist.

Ich habe mich auf den "Herrn der Ringe" bezogen. Du beziehst Dich auf das "Silmarillion" bzw. die Anhänge - da, wo sie Silmarillion-Charakter tragen.

Das sind aber ganz verschiedene Werke, mit unterschiedlichen Realitätsebenen und unterschiedlichen Voraussetzungen. Warum fasst Gandalf nicht Aragorn ins Auge, um den Ring zu vernichten? Er hat doch ein ganz anständiges Schwert. Auch Gandalf hat ein anständiges Schwert.

Warum der kleine Frodo, der noch nie ein Schwert in der Hand gehabt hat? Er entspricht doch so überhaupt nicht dem Isildur. 

Diese Diskussion müssten wir eigentlich im anderen Threads weiterführen. Nur kurz dazu: ich habe mich auf Herrn der Ringe bezogen mit Isildur und der Schlacht auf der Dagorlad (Totensümpfe, falls das weiterhilft). Meiner Meinung nach wird die Schlacht des Letzten Bündnisses auch im HdR erwähnt, aber ich kann mich täuschen. Wird wahrscheinlich da sein, wo Gollum die Hobbits durch die Sümpfe führt.

Außerdem finde ich, kann man das Silmarillion und HdR nicht von einander getrennt betrachten, wenn es um Ereignisse oder Figuren geht. Jeder kann von mir aus für sich sagen, dass Gandalf im HdR der personifizierte Messias, ein Ratgeber des Lebens oder der Lösungsbringer ist. Die Frage der Interpretation ist doch aber vollkommen irrelevant, wenn ich mir Fragen wie oben stelle. Wenn ich Mittelerde Mal ganz für sich betrachte, als abgeschlossene Welt. So wie mir die literarische Interpretation von Tolkiens Werk schwerfällt und ich nicht alles als Allegorie oder Parallelismus sehen möchte (und, sosehr ich mich auch versuche in diesen Vorgang einzudenken, wahrscheinlich auch nie werde), möchtest du anscheinend Mittelerde nicht als eigenständiges Gebilde ansehen.

Aber ich möchte David nicht mit unseren Konflikten nerven. Um einen Konsens zu finden: solltest du auf eine literarisch interpretierte Antwort aus sein, wird Alsa Recht haben, indem die Istari den Ring wahrscheinlich nicht vernichten werden können. (Dazu noch eine Frage an Alsa: 

Am 17.11.2018 um 22:41 schrieb Alsa:

Mehr oder weniger hat Frodo das hinbekommen, darum hat er Sauron überwunden - zwar nicht endgültig, aber für eine sehr lange Zeit.

Hast du mehr Informationen als ich? Sauron wurde nach dem Ringkrieg endgültig vernichtet.

Am 19.11.2018 um 01:30 schrieb Alsa:

Von allen Figuren, die Tolkien geschaffen hat - glaube ich -, hätte nur Tom Bombadil Sauron überwinden können. Aber Tom war daran nicht interessiert. 

Auch hier nocheinmal die Frage: Sauron wurde doch überwunden?)

Lässt man die literarische Interpretation außen vor, würden die Istari Sauron in einem Duell besiegen. Fünf Maia gegen einen. Auch wenn Sauron mächtig ist, würde er wahrscheinlich nicht gegen diese Übermacht standhalten.

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vor 4 Stunden schrieb Roncalon:

Lässt man die literarische Interpretation außen vor, würden die Istari Sauron in einem Duell besiegen. Fünf Maia gegen einen. Auch wenn Sauron mächtig ist, würde er wahrscheinlich nicht gegen diese Übermacht standhalten.

Im Moment nur hierzu:

Ich mache keine literarische Interpretation, sondern ich untersuche ein literarisches Werk!

Das ist ein großer Unterschied. Wenn man mir nachweist, dass HdR und Sil Sachbücher sind - und keine Dichtung -, dann muss ich zurückrudern.

Trotzdem gebe ich jedem das Recht, so zu tun, als ob Tolkien keine Dichtung geschrieben hat, sondern Sachbücher über  realistische Vorgänge.  Natürlich würden dann ganz andere Ergebnisse herauskommen. Das ist dann ein Spiel, das zwar mit Tolkien nichts zu tun hat, aber ein legitimes Spiel.

Zu allem anderen ein andermal. 

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Am 20.11.2018 um 14:05 schrieb Alsa:

Trotzdem gebe ich jedem das Recht, so zu tun, als ob Tolkien keine Dichtung geschrieben hat, sondern Sachbücher über  realistische Vorgänge.  

Dann erstmal soviel von mir: ich habe doch in keiner Weise von "realistischen Vorgängen" gesprochen.

Jedes literarische Werk erzählt etwas. Häufig ist das eine Geschichte. Diese Geschichte kann wahr/real, aber auch Fiktion sein. Diese Geschichte bzw. jedes literarische Werk kann man darüber hinaus interpretieren. Wenn du ein literarisches Werk "untersuchst", dann kannst du es auf seine Sprache, auf seine Figuren, seine Bedeutung etc. untersuchen. Aber die Geschichte des Werkes bleibt doch im Rohzustand unverändert. Dein Bild zur Geschichte kann sich zwar verändern, wenn du das Werk untersuchst. Aber das bedeutet ja nicht, dass jeder andere Mensch das genau so sieht. 

Und nur weil ich die literarische Interpretation (oder von mir aus auch das "Untersuchen von Literatur", obwohl du mir gerne Mal erklären kannst, was für dich der Unterschied zwischen beiden ist) außen vor lasse, stelle ich Tolkiens Werk nicht der Realität gleich.

Bearbeitet von Roncalon
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Den Einen Ring zu zerstören, war mit Abstand die eleganteste und nachhaltigste Art, um Sauron zu besiegen, aber natürlich nicht die einzige.
Sauron fürchtete nichts mehr, als einen Showdown mit seinem Ring am Finger eines mächtigen Widersachers. Laut Gandalf war er von diesem Szenario auf geradezu paranoïde Weise besessen und tatsächlich trachtet all sein sichtbares Handeln im Buch danach, eine solche Konstellation zu verhindern. Es gab am Ende des Dritten Zeitalters eine ganze Reihe von potentiëllen Ringträgern, die Sauron in direkter Konfrontation hätten gefährlich werden können. Allen voran sämtliche Mitglieder des Weißen Rates.
Allerdings hätten sie im Falle einer erfolgreichen Anwendung des Rings Sauron auf dem Tyrannenthron lediglich ersetzt und dabei selber erheblichen seelischen Schaden genommen, wie Galadriël es andeutet: „Nicht dunkel, aber schön und entsetzlich wie der Morgen.“
Letztendlich macht der Ring seinen Träger aber nicht omnipotent: Sauron wurde mit Ring zweimal militärisch besiegt (allerdings nie von Isildur – da täuscht Euch der Film).

Die Fünf gegen den Ring. Die Neun gegen die Fünf. Galadriël gegen Elrond. Tom gegen Eru. Das sind die Fragen der Generation Playstation. Ich stimme Alsa in soweit zu, daß solche infantilen Kräftevergleiche kaum Sinn ergeben. Mächtige Gegner können in Mittelerde nur narrativ besiegt werden. Mit der passenden Prophezeiung im Köcher kann der kleinste Wicht den größten Unhold zu Fall bringen, wie beispielsweise Merry und Eowyn den Nazgûl-Fürsten.
Bei Tolkien funktioniert Macht nicht additiv. Zauberschwert plus Drachenpanzer plus Kraftgürtel gleich doppelte Mana. Das klappt nicht. Trolle müssen überlistet, Drachen mit dem richtigen Pfeil an präzise geweissagter Stelle getroffen werden. Geisterarmeen kriegt man nur mit entsprechendem Stammbaum in den Griff. Magische Artefakte sind eher Schlüssel, als Waffen. Und die mächtigste Waffe von allen ist mal wieder die Poësie: Ist eine Geschichte nur schön genug, ist sie selbst für die Götter tödlich.

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Am 25.11.2018 um 20:04 schrieb Roncalon:

Jedes literarische Werk erzählt etwas. Häufig ist das eine Geschichte. Diese Geschichte kann wahr/real, aber auch Fiktion sein.

Hier ist wahrscheinlich der Punkt, wo wir einander nicht verstehen können. Ein literarisches Werk ist per definitionem eine Fiktion.

Und der Grad der Fiktionalisierung ist von Geschichte zu Geschichte unterschiedlich. Dadurch sind auch die Figuren unterschiedlich im Grad ihrer Fiktionalisierung. Märchenfiguren zum Beispiel sind sehr viel stärker fiktionalisiert als eine realistische Erzählung. 

Das Silmarillion ist sehr viel stärker fiktionalisiert als "Der Herr der Ringe", und der "Herr der Ringe" ist sehr viel stärker fiktionalisiert als die Buddenbrooks" von Thomas Mann. 

Trotzdem können alle drei Werke das Gleiche meinen, nur mal so unanalysiert dahin gesagt, Man muss eben nur den Grad der Fiktionalisierung berücksichtigen, den Grad der Abstraktion.  Alle drei Werke sprechen über Menschen, und nur über Menschen. 

 

Am 25.11.2018 um 20:04 schrieb Roncalon:

Diese Geschichte bzw. jedes literarische Werk kann man darüber hinaus interpretieren. Wenn du ein literarisches Werk "untersuchst", dann kannst du es auf seine Sprache, auf seine Figuren, seine Bedeutung etc. untersuchen. Aber die Geschichte des Werkes bleibt doch im Rohzustand unverändert.

Nimm als Beispiel Kafkas Erzählung "Die Verwandlung". Gregor Samsa, ein Tür-zu-Tür-Verkäufer, wacht eines Morgens auf und findet sich als großen Käfer vor. Er hat viele Beinchen, liegt auf dem Rücken und weiß nicht, wie er im Bett hochkommen soll.

Die Geschichte dreht sich nicht um einen Käfer, der mal ein Mensch war - obwohl in der Erzählung von nichts anderem die Rede ist.

Sondern sie dreht sich um einen unglücklichen Menschen, der sich seinem furchtbaren Job und seiner furchtbaren Familie nur so entziehen könnte, indem er selber ein ekelhaftes Tier wird. 

Dass jeder diese Geschichte anders versteht, ist natürlich klar. 

 

 

 

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Ich möchte mich gerne auf einer gewissen Art und weise rechtfertigen und gleichzeitig meine Meinung geben, ich wollte die Macht von Sauron mit Relationen klar machen. Ich meine die Schlacht auf der Dagorlad schien für die Menschen und Elben als gewonnen bis Sauron kam. Die Niederlage also der Sieg durch Isildur war eine Ausnahmesituation da er blind mit letzter Kraft glücklicherweise ihn den Ring aus der Hand schlug. Ich meine das Sauron mit voller macht gegen die Istaris gewinnen würde weil er nach Melkor zum mächtigsten Wesen ganz Mittelerde wurde. Gandalf (der graue) tat sich schwer gegen ein Balrog (die in den Zeiten mit Melkor, teilweise unter Saurons befehlen standen) , Saruman (der so weise einscheint) unterwarf sich Sauron aus Hoffnungslosigkeit und Furcht. Radagast ist auf seine Art und weise begabt, und die zwei weiteren blauen Istaris sind “schwächer“ weil sie ursprünglich garnicht als Istaris geplant waren und nur als Hilfe für die drei bekannten Istaris dienten.

 

 

 

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@David

Was genau verstehst Du unter "Macht", David?

Solange wir das nicht geklärt haben, werden wir hier noch Jahre aneinander vorbeireden. 

Meinst Du mit Macht das, was Donald Trump hat? Er kann Gesetze enthebeln, Verträge brechen, einen Atomkrieg lostreten etc. 

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Okay. David ist im Film unterwegs.

Nur für’s Protokoll: Sauron wurde am Ende des Zweiten Zeitalters nach siebenjähriger Belagerung von König Elendil und Noldorkönig Ereinion Gil-galad besiegt. Dabei wurden die beiden Anführer des Letzten Bündnisses vernichtet.

Isildur schnitt dann dem bereits gefallenen Sauron, bzw. dessen lebloser Hülle, den Ring vom Finger, als Zeichen des Triumphes und als „Reparation“ für den verlorenen Vater und Bruder.

Peter Jackson läßt das in der Verfilmung so aussehen, als hätte Isildur Sauron durch einen schicksalhaften Glücksfall besiegt.

Hat er nicht.

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Okay dann möchte ich gerne meine Aussage somit revidieren wusste ich nähmlich nicht. Unter Macht hatte ich  eigenstärke gemeint.

Bearbeitet von David
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Und noch ein weiteres kleines Detail in Ergänzung zu Nelkharts Posting: Im Buch finden zwei (bzw. drei - je nachdem was man zählt) Kämpfe statt: Auf der Dagorlad (also vor dem Schwarzen Tor) wird Saurons Armee vom Letzten Bund in einer gewaltigen Schlacht vernichtend geschlagen (und Sauron flüchtet - so er bei seiner Armee war, denn darüber wird nichts gesagt - zurück nach Mordor). Anschliessend marschiert das Heer des Letzten Bundes in Mordor ein und belagert für 7 Jahre (s.o.) den Dunklen Turm. Es wird angedeutet, dass Sauron wie eine Ratte in der Falle sass und am Ende der sieben Jahre so weit in die Enge gedrängt war (=die Festung nicht mehr länger zu halten war), dass er in einer letzten Verzweiflungstat alles auf eine Karte setzte und sich am Schicksalsberg (wo sein Ring am stärksten war) den Heerführern des Letzten Bundes (Gil-galad, Elrond, Círdan, Elendil, Isildur) stellte. In diesem Kampf fielen Gil-galad und Elendil, doch wie bereits erwähnt schnitt Isildur dem ebenfalls besiegten Sauron den Ring vom Finger.

Grüße
Tolwen

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  • 2 Monate später...

Ist nach dem ganzen Gerede inzwischen warscheinlich nebensächlich, egal oder einfach unnötig, aber ich denke, dass Radagast als einziger von den drei Istari ( die beiden Blauen mal abgesehen) die Macht ( oder Willenskraft oder wie auch immer man es jetzt nennen will) dazu hätte, den Ring zu tragen und zum Schicksalsberg zu bringen um ihn zu zerstören, ohne von der Lust nach Maxcht ergriffen zu werden. Wenn ich mich richtig erinnere sagt sogar Gandalf einaml im Buch ( ich weiß nicht genau zu wem), dass Radagast warscheinlich den Ring aufbewahren würde, ohne ergriffen zu werden. Das wäre vermutlich so ähnlich wie mit Tom Bombadil. Saruman und Gandalf würden, wie in dieser Diskussion schon gesagt, von der Macht Besitz ergreifen

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Am 7.2.2019 um 20:31 schrieb Samwise of the Shire:

 Wenn ich mich richtig erinnere sagt sogar Gandalf einaml im Buch ( ich weiß nicht genau zu wem), dass Radagast warscheinlich den Ring aufbewahren würde, ohne ergriffen zu werden. Das wäre vermutlich so ähnlich wie mit Tom Bombadil. Saruman und Gandalf würden, wie in dieser Diskussion schon gesagt, von der Macht Besitz ergreifen

Da wäre das Auffinden dieser Textstelle wirklich wichtig.

Denn das habe ich echt noch nie gehört. Nur Tom ist in der Lage - als einziger! vgl. "Elronds Rat" -, den Ring aufzubewahren, ohne psychisch deformiert zu werden.

Nur würde Tom den Ring wahrscheinlich irgendwann in den Müll werfen, weil er vergessen hat, wie er überhaupt in seinen Haushalt gekommen ist.  

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Macht ja nichts.

Bei Büchern oder Filmen, die ich lange nicht mehr gelesen/gesehen habe, hat meine Phantasie mir auch schon manchmal Sachen dazugebaut, die  bei Wiederbegegnung einfach nicht im Original waren. :(

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So gern die Hoch-Nerds den alten Kauz haben, Tolkien zählt Radagast zu den gescheiterten Istari. Der „grüne“ Zauberer wurde Opfer der Schönheit Mittelerdes. Er war so hingerissen von der endorianischen Fauna, daß ihn selbst der Ringkrieg nur noch peripher tangierte. Die Verwechslungsgefahr im Hinblick auf Tom und seine sympathische politische Ignoranz erscheint also recht nachvollziehbar.

Daß Aiwendil den Wundern der Natur erliegt, anstatt seine Aufgabe zu erfüllen, spricht jedoch nicht für einen starken Willen. Wahrscheinlicher als Ringimmunität oder gar eine erfolgreiche Orodruin-Expedition ist doch meines Erachtens, daß Aiwendil – genau wie seine Kollegen – dem Einen Ring beim Versuch verfallen wäre, seine Macht für die eigene Agenda zu nutzen.

Vielleicht hätte der Tierfreund eine Ökokratie errichtet, einen Staat der Vögel gegründet und allen zivilisatorischen Fortschritt weit und breit unterdrückt. Unserem Planeten mag Umweltschutz gut tun, aber die Menschen des Dritten Zeitalters auf ihrem niedrigen Niveau an Naturbeherrschung hätten unter Radagast gelitten. Er wäre für sie der dunkelgrüne Herrscher gewesen.

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