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Bestätigt: Mittelerde-Serie wird produziert


mathias

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Ich finde die Implikation, dass ein Buch quasi zwingend die Übersetzung in andere Medien braucht, um nicht in Vergesssnheit zu geraten, höchst fragwürdig. Ich bin auch ohne die Verfilmung auf das Buch aufmerksam geworden. Ich kenne Dutzende Filmliebhaber, die am Buch gescheitert sind. Ich habe Dutzenden Menschen das Buch nahe gebracht, obwohl sie die Filme nie gesehen haben. Ich bezweifle, dass das Eine mit dem Anderen viel zu tun hat. Manche Menschen mögen Bücher, manche mögen Filme, manche mögen beides. Gute Bücher vertragen vielfältige Interpretationen durch Film, Theater o.Ä. Aber sie geraten auch nicht einfach in Vergessenheit, bloß weil sie _nicht_ verfilmt werden.

Mir persönlich hat Christopher Tolkiens Konzentration auf die Literatur immer imponiert, auch wenn sie mit einer Ablehnung von Verfilmungen einherging. Mir hat auch nie eingeleuchtet, warum so viele Menschen das "Silmarillion" für geeignet halten, in eine Serie übersetzt zu werden - ich halte den Stil dieses Werks für absolut ungeeignet dafür. Da müsste schon ein meisterhafter Regisseur ran, der in der Lage ist, die vielschichtigen Wortgebilde Tolkiens in ebenso vielschichtige Bilder zu verwandeln. Auf der reinen Handlungsebene funktioniert das hingegen nur durch unendlich viel Füllmaterial.

Einer Fanfiction-artigen Serie, die sich auf keine literatische Vorlage bezieht, sondern einfach nur neue Handlungsstränge in eine Welt namens "Mittelerde" pflanzt, stehe ich komplett ablehnend gegenüber. Das hat viele Gründe, an erster Stelle den, dass ich Tolkien nicht als Worldbuilder verstehe, sondern als Myth-builder. Schon über die Computerspiele konnte ich nur den Kopf schütteln. Was eine kommerzorientierte Serie aus dem Material machen wird, kann ich nicht vorhersagen, aber ich befürchte nichts Gutes. Tolkien hat mit "Game of Thrones" so wenig gemeinsam wie mit "Breaking Bad"...

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vor einer Stunde schrieb Berenfox:

Ich finde die Implikation, dass ein Buch quasi zwingend die Übersetzung in andere Medien braucht, um nicht in Vergesssnheit zu geraten, höchst fragwürdig.

Sowas hat auch keiner hier behauptet. Wie gesagt: es hilf dem Bekanntheitsgrades eines Buches, wenn es verfilmt wird und dadurch stoßen potentiell mehr Leute auf die Bücher. Das schließt natürlich nicht aus, dass sie auch ohne Verfilmung weiter gelesen werden bzw. immer wieder von irgend jemanden entdeckt werden.

 

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Am 24.11.2017 um 22:05 schrieb mathias:

Ergänzend möchte ich anmerken, dass bekanntermaßen die Auswahl an konsummierbaren Medieninhalten immer größer wird. Das größte Problem, welches ich habe, wenn ich mal wieder auf der Suche nach interessanten Büchern bin, ist den ganzen Schund beiseite zu schieben, der ständig in den Suchergebnissen oder auf den Buchtischen auftaucht. Von daher, je mehr Aufmerksamkeit lesenswerte Bücher bekommen, zum Beispiel durch große Film/Serienproduktionen, desto besser.

Genau das meinte ich mit Konkurrenz :-)

Am 25.11.2017 um 11:15 schrieb OldNick:

Wenn ich euch richtig verstehe, seid ihr also der Ansicht, dass das Medium Buch ausgedient hat, solange es nicht in multimilliarden Dollar Produktionen verwurstet wird? Der Herr der Ringe beweist im Grunde das Gegenteil, da das Tolkien Estate extrem restriktiv die Vergabe von Rechten gehandhabt hat. Trotzdem ist das Buch eines der meistverkauften Bücher der Welt. Und seit erscheinen sind ja nun schon einige Generationen dazu gekommen.  Langfristig wird alles vergessen werden, nichts hält ewig, aber diese Sorge halte ich bei Werken solcher Bedeutung, wie dem Herrn der Ringe oder den Beatles für übertrieben. Ich fürchte eher, dass sie im Zeitgeist und im Interesse der Gewinnmaximierung zerrieben werden.

Jo, falsch verstanden (Und wenn ich dich richtig verstehe, dann hast du meinen Standpunkt absichtlich zwecks dramatischer Eigendarstellung und Überspitzung falsch verstanden, aber das ist ja Classic OldNick - und ja, da hab ich dich jetzt vermutlich absichtlich falsch verstanden, das verstehst du richtig. Bitteschön, das Fass musst du nicht mehr aufmachen, danke, hat mich gefreut.). Es geht überhaupt nicht um das Medium Buch. Es geht um die limitierte Ressource Aufmerksamkeit und das Überangebot an Dingen, die diese Aufmerksamkeit beanspruchen wollen, ganz einfach. Und die Idee, dass ganz selbstverständlich ein Werk wie der HdR in alle Ewigkeit, ohne sich neu erfinden zu müssen, mit allen Alternativen und Varianten an Unterhaltung mithalten kann, ist aus meiner Sicht sehr blauäugig und verklärt.

vor 16 Stunden schrieb mathias:

Sowas hat auch keiner hier behauptet. Wie gesagt: es hilf dem Bekanntheitsgrades eines Buches, wenn es verfilmt wird und dadurch stoßen potentiell mehr Leute auf die Bücher. Das schließt natürlich nicht aus, dass sie auch ohne Verfilmung weiter gelesen werden bzw. immer wieder von irgend jemanden entdeckt werden.

Ganz genau so sehe ich das auch. Jede Geschichte braucht Aufmerksamkeit, um wahrgenommen zu werden, und zwar unabhängig vom Transportmedium. Ich hab im Studium mal ein Essay darüber schreiben dürfen und war damals, und bin auch heute noch, der festen Überzeugung, dass Bücher niemals verschwinden werden. Solange elektrische Energie nicht im Perpetuum Mobile universell und verlustfrei verfügbar ist (meine Vermutung ist, dass das nie passieren wird), werden Bücher bleiben, weil es auch den Bedarf geben wird (dasselbe gilt für Zeitungen und Zeitschriften und alle anderen Medien, die komplett analog und ohne Elektrizität konsumiert werden können). Das hat aber nichts damit zu tun, was in diesen Medien drin steht, die Debatte darf gern voneinander getrennt werden.

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Am 23.11.2017 um 10:24 schrieb Tinuthir:

Ich warte auf den Tag, wenn ich mal Kinder habe und diese zufällig über etwas brandaktuelles stolpern und sie dadurch auf die Idee kommen, den Original-Herr der Ringe zu lesen. Das ist doch tausendmal besser, als ein 80 Jahre altes Werk aus dem Regal zu holen und zu sagen "Hier, lies das, das war mal total berühmt." Funktioniert nämlich in der Regel nicht, soweit ich mich erinnern kann ;-)

Genau das ist bei mir passiert. Nach den Filmen habe ich mit großer Begeisterung die total zerfledderten Bände im Bücherregal meiner Eltern gefunden und gelesen. Ohne Film wäre ich nie auf die Idee gekommen. Ich stimme da @Tinuthir und @mathias zu: Ohne die Wiederbelebung (völlig egal in welcher Art Medium, sei es nun als analoges Brettspiel, Theater oder Schlüsselanhänger), ist eine Geschichte dazu veruteilt, vergessen zu werden. Ob man als Kenner der "Geschichte" die Umsetzungen in das andere Medium bzw. die Art des Wiederaufgreifens mag, ist dann vermutlich einfach nur eine Frage des Geschmacks.

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Am 23.11.2017 um 10:24 schrieb Tinuthir:

Ich warte auf den Tag, wenn ich mal Kinder habe und diese zufällig über etwas brandaktuelles stolpern und sie dadurch auf die Idee kommen, den Original-Herr der Ringe zu lesen. Das ist doch tausendmal besser, als ein 80 Jahre altes Werk aus dem Regal zu holen und zu sagen "Hier, lies das, das war mal total berühmt." Funktioniert nämlich in der Regel nicht, soweit ich mich erinnern kann ;-)

Hihi, bei mir wars auch so. Ich hatte nichtmal wirklich Lust auf den ersten Kinofilm. Er hat mich damals allerdings vom Hocker gerissen und mein Vater ging noch am selben Abend in sein Arbeitszimmer und holte seine alte Ausgabe des Herrn der Ringe raus, die ich sofort verschlungen habe und die nun meinen Bücherschrank ziert. Vielleicht wird meine Kleine irgendwann auch mal danach fragen, ich fände es toll:love: Ist dann die Frage, ob ein Zugang nur über das Buch "besser" ist. Ich bin der Meinung dass es keine Rolle spielt, wie man welche Literatur entdeckt. Das soll aber doch jeder für sich selbst rausfinden.

 

Am 25.11.2017 um 21:52 schrieb Berenfox:

Manche Menschen mögen Bücher, manche mögen Filme, manche mögen beides.

 

Absolut richtig. Aber das spricht ja nicht dagegen, dass man den Leuten, die Filme oder beides mögen, etwas anbietet. Was genau wirkt sich davon denn negativ auf die Leute aus, die ausschließlich Bücher mögen? Auch wenn der Reiz, Buchverfilmungen auseinander zu nehmen und zu kritisieren noch so groß ist, könnte man sich ja auch dafür entscheiden, die Verfilmung einfach nicht zu schauen und sie den Leuten zu lassen, die ausschließlich Filme mögen. Und auch wer beides mag, hat die Wahl;-) Ich bin sogar der Meinung, dass jemand der nur einen Film und nicht das Buch kennt, einen Film besser kritisieren kann und mir sagen kann ob er empfehlenswert ist oder nicht.

Bearbeitet von Elentári
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vor 1 Minute schrieb Elentári:

Was genau wirkt sich davon denn negativ auf die Leute aus, die ausschließlich Bücher mögen? Auch wenn der Reiz, Buchverfilmungen auseinander zu nehmen und zu kritisieren noch so groß ist, könnte man sich ja auch dafür entscheiden, die Verfilmung einfach nicht zu schauen und sie den Leuten zu lassen, die ausschließlich Filme mögen. Und auch wer beides mag, hat die Wahl;-)

Aaaah! Das ist so ein wichtiger Punkt, der mir komplett entgangen war, aber ja, das ist elementar(í). Das Buchwerk wird durch eventuelle andere Verarbeitungen der Geschichte ja gar nicht beeinflusst, sondern bleibt genau so wie es ist. Don't like the movies? Don't see the movies.

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Wäre es eine Buchverfilmung, dann wäre ich auch weniger skeptisch. Den dürftigen Informationen zufolge, die wir haben, wird es aber keine Buchverfilmung sein. Sondern eine in Tolkiens "Mittelerde" hineingepfropfte Eigenschöpfung der Serienmacher. Das ist in meinen Augen ein großer Unterschied und überschreitet für mich persönlich auch die Linie der Werbung für die Bücher hin in ein Terrain, dass ich kritisch sehe.

Ich habe doch nie behauptet, dass es keine Verfilmung geben darf. Im Gegenteil habe ich sogar betont, dass gute Bücher (und dazu zähle ich den LotR) mehrere und unterschiedliche Interpretationen vertragen (mich graust es, wenn ich in Foren Kommestare lese, die sagen: "Macht es wie Jackson oder gar nicht"). Der einzige Punkt, bei dem mir unwohl ist, ist die Andeutung, dass die Serie sich eben _nicht_ an den Büchern orientieren wird, sondern neue Handlungsstränge spinnen wird.

Bearbeitet von Berenfox
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Es wird definitv keine Buchverfilmung, das ist richtig. Ich kann auch nachvollziehen, dass man die eigene Vorstellung von Mittelerde gerne bewahren möchte und dem Hinzufügen neuer Elemente skeptisch gegenüber steht. Und ich würde dem ebenfalls sehr kritisch gegenüber stehen, wenn ich Bedenken bzgl. der Qualität der neuen Stories hätte. Aber die habe ich derzeit einfach nicht, dafür gibt es keinen Anhaltspunkt. Ich sag jetzt mal etwas zugespitzt, dass Tolkien nicht der einzige Mensch war, der gute Geschichten schreiben konnte, und für die Serie wird man auch keine unerfahrenen Drehbuchschreiber engagieren. Kunst ist u.a. dafür da, um sich von ihr inspirieren zu lassen, aber sie dient auch als Basis für neue Kunstwerke. So viele Elemente aus Mythen und Märchen finden sich in Filmen wieder, warum soll nicht auch Tolkiens Mittelerde die Basis einer Serie sein, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Rechtsnachfolger von Tolkien mehrheitlich nichts dagegen einzuwenden haben.

Bearbeitet von mathias
Kleine Umformulierung damit sich der eine Satz besser liest.
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Na aber warum müssen sie dann unbedingt "Mittelerde" über ihre guten Geschichten stülpen? Können ihre Geschichten nicht auf eigenen Beinen stehen? Würde sich einfach niemand dafür interessieren, wenn nicht "Mittelerde" draufsteht (bzw. im Umkehrschluss: sind die Einnahmen höher, wenn ein "Mittelerde"-Label dranklebt)?

Mir erschließt sich nicht, warum diese Serie sein muss. Tolkiens Welt ist groß und komplex genug. Klar, die Filmrechte sind für den größten Teil der Geschichten nicht zu haben - dumm gelaufen. Das lässt die Idee einer Serie mit neuen Geschichten aber nur noch verzweifelter erscheinen. Und ich werde den Eindruck nicht los, dass es einfach darum geht, den guten Namen "Mittelerde" finanziell zu melken. Insofern ist es aus der Perspektive Amazons nur folgerichtig, für ihre dringend benötigte Erfolgsserie ausgerechnet Tolkien auszuwählen. Aus Perspektive des Tolkien-Liebhabers ist es aber verwunderlich, dass nicht die hervorragenden Geschichten von Tolkien selbst verfilmt werden (die auch Jackson noch lange nicht voll ausgeschöpft hat). Dieses komplexes Werk mit einer Fanfiction-Serie zu erweitern ist aus dieser Perspektive unnötig und setzt einen fragwürdigen Schwerpunkt.

Am Ende kann ich mich nur voll und ganz David Bratman anschließen, der neulich in der "Tolkien Siciety" schrieb: "Enough, however, of the quotation from one of Tolkien’s letters to the effect that he wished for his mythology to “leave scope for other minds and hands, wielding paint and music and drama.” Nothing Tolkien ever wrote has been more selectively and misleadingly read. [...] this isn’t the easy defense of media colonization that it looks [...]."

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vor 3 Stunden schrieb Berenfox:

Na aber warum müssen sie dann unbedingt "Mittelerde" über ihre guten Geschichten stülpen? Können ihre Geschichten nicht auf eigenen Beinen stehen? Würde sich einfach niemand dafür interessieren, wenn nicht "Mittelerde" draufsteht (bzw. im Umkehrschluss: sind die Einnahmen höher, wenn ein "Mittelerde"-Label dranklebt)?

Mir erschließt sich nicht, warum diese Serie sein muss. Tolkiens Welt ist groß und komplex genug. Klar, die Filmrechte sind für den größten Teil der Geschichten nicht zu haben - dumm gelaufen. Das lässt die Idee einer Serie mit neuen Geschichten aber nur noch verzweifelter erscheinen. Und ich werde den Eindruck nicht los, dass es einfach darum geht, den guten Namen "Mittelerde" finanziell zu melken. Insofern ist es aus der Perspektive Amazons nur folgerichtig, für ihre dringend benötigte Erfolgsserie ausgerechnet Tolkien auszuwählen. Aus Perspektive des Tolkien-Liebhabers ist es aber verwunderlich, dass nicht die hervorragenden Geschichten von Tolkien selbst verfilmt werden (die auch Jackson noch lange nicht voll ausgeschöpft hat). Dieses komplexes Werk mit einer Fanfiction-Serie zu erweitern ist aus dieser Perspektive unnötig und setzt einen fragwürdigen Schwerpunkt.

Du stellst hier mehrere sehr interessante Fragen, und viele davon sind nicht abschließend und definitiv beantwortbar. Der Verdacht des "Melkens" liegt natürlich nahe und ich bin auch nicht gewillt, Amazon da zu verteidigen :-O klar wollen sie möglichst viel Geld damit machen, gar keine Frage. Heutzutage wird nicht mehr viel gemacht, ohne ein Profitmotiv im Blick zu haben. Das kann man beklagen (tue ich oft auch), aber die Diskussion über den Sinn dieser Serie an generelle Kapitalismuskritik zu ketten, führt - glaube ich - nicht wirklich zu einem Ergebnis, außer, dass Geldgier voll fürn Arsch ist. 

Ob die Geschichte gut wird, steht in den Sternen. Aber du kannst natürlich Gift drauf nehmen, dass die Geschichte garantiert eher wahrgenommen wird, wenn "Mittelerde" dranpappt. Ich gebe aber zu bedenken, dass z.B. die Geschichte um Harry Potter möglicherweise nie größere Aufmerksamkeit bekommen hätte, wenn sich nicht doch jemand erbarmt hätte. Wenn jetzt die Autoren der Amazon-Serie eine geile Fantasy-Geschichte schreiben, diese aber nie vermarktet wird, weil niemand der Geschichte eine Chance gibt (warum auch immer, aber vermutlich mal wieder der mangelnde Profit), dann war es das halt. Die ganze Sache ist halt ein zweischneidiges Schwert und deshalb auch so schwer zu verargumentieren - sowohl aus der "konservativen" Sicht (Tolkien ist Tolkien und sollte nicht mit irgendwelchem anderen Kram vermengt werden) als auch aus der "liberalen" Sicht (Tolkien ist ein Container und alles, was in diesen Container reinpasst, darf da auch rein, egal, was mal intendiert wurde) - und natürlich allen Sichten, die auf dem Spektrum dazwischen liegen.

Unterm Strich hast du, denke ich, insofern Recht, dass hier primär versucht wird, ein Geschäft zu machen - ungeachtet dessen, ob die geplante Geschichte "passt" oder "den Geist Tolkiens korrekt abbildet" oder "Mittelerde würdig ist". Amazon ist das egal, Hauptsache, es wird gekauft (d.h. geschaut). Aber aus meiner Sicht muss das nicht zwingend eine Bewertung des Ergebnisses im Voraus erzwingen. Wenn das am Ende ne geile Story wird (it could happen!), möglicherweise sogar viele neue Herr der Ringe-Fans schafft, die die Bücher lesen und die Anhänge und sich lebhaft an Diskussionen zum originalen Material beteiligen (auch sowas ist schon passiert), dann haben doch eigentlich sowohl die "konservativen" als auch die "liberalen" gewonnen. Oder etwa nicht? :kratz: Insofern ist meine Haltung da ganz prinzipiell: Neues Material ist ne feine Sache. Ich guck mir das dann an und finde es danach dann gut oder nicht so gut oder Kacke oder sehr Kacke :-O alles schon vorgekommen - Harry Potter, Ender's Game, The Hunger Games, Twelve Angry Men, Much Ado About Nothing (und viele andere Shakespeare-Werke auch), jede Vampirneuerzählung, jede Neuauflage der griechisch-römischen Mythenwelt. Die haben es alle verdient, zumindest mal zur Kenntnis genommen zu werden. Und wenn sie dann schlecht sind, dann sind sie halt schlecht. Das beeinflusst die Qualität des Originals überhaupt gar nicht.

All das ändert natürlich nichts am kapitalistischen Grundgedanken, der sicherlich kritikwürdig ist. Aber ganz ehrlich, wenn man mit dem Schreiben von Geschichten (aller Art) kein Geld verdienen könnte, wäre die Welt aus meiner Sicht ganz arm dran. Ich bin froh, dass der HdR ein so beliebtes popkulturelles Phänomen geworden ist, sonst wäre ich möglicherweise nie auf ihn gestoßen. Und nur mal so als Gedanke: Der HdR wird auch nicht mehr gedruckt, wenn es keine Abnehmer für das Buch gibt. Und neue Abnehmer muss man irgendwie schaffen, die entstehen nicht von selbst.

Um auf deine Anfangsfrage zurückzukommen: Sie müssen natürlich nicht Mittelerde über ihre Geschichte stülpen. Aber ich finde, es sollte auch nicht verboten oder von vornherein verurteilt werden. 

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Allgemeine Kapitalismuskritik lag mir fremd - es ging mir lediglich um ein Motiv für die geplante Serie, bzw. präziser um die Frage, warum die frei erfundenen Geschichten mit "Mittelerde" belabelt werden müssen.

Harry Potter mag ich als Film ebenso wie als Buch (und ja, den LotR auch). Es ging mir doch nicht um Buchverfilmungen allgemein. Sondern um die Frage, warum etwas verfilmt wird, was gar nicht als Buch existiert und sich nur die "Buch-Welt" ausborgt.

Das Argument der Gewinnung neuer Leser wird hier gebetsmühlenartig wiederholt. Grundsätzlich stimme ich dem auch zu, aber langsam wird es überstrapaziert. Man muss und kann nicht blind alles mit diesem Argument rechtfertigen.

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Ich denke die wesentlichen Argumente zu diesem Punkt wurden mittlerweile vorgetragen, zumindest habe ich auch nichts weiter beizutragen. Ich bleibe weiterhin optimistisch, immerhin wird auch der Tolkien Estate bei der Produktion involviert sein. Was genau das heißt wissen wir nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie ein Veto einlegen können, falls die Drehbuchschreiber doch mal arg zu weit gehen.

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vor 2 Stunden schrieb Tinuthir:

OK. Dann halt ganz einfach: Um die Welt zu erweitern. Bin froh, dass das endlich geklärt ist.

Und da schließt meine Frage an: Ist Mittelerde nicht schon weit und komplex genug?

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vor 11 Stunden schrieb Berenfox:

Und da schließt meine Frage an: Ist Mittelerde nicht schon weit und komplex genug?

Kannst du deine Frage präzisieren? Wen fragst du das? Nur mich? (Dann ist die Antwort weitere Fragen: Was heißt "komplex genug"? Wann ist irgendetwas, oder auch speziell Mittelerde, komplex genug? Und was sind die Konsequenzen von "komplex genug" - darf dann nichts mehr? Oder muss dann nichts mehr?) Oder fragst du das ganz allgemein, alle?

Ich finde deine Frage unbeantwortbar, weil "komplex genug" eine komplett undefinierte Größe ist und weil sie, selbst wenn sie irgendwie quantifizierbar wäre, das empfinden total subjektiv ist. Sonst würde das Thema kaum so viel hergeben.

Findest du denn, Tolkien und Mittelerde sind überlastet? Kannst du die Frage "Ist Mittelerde schon zu weit und zu komplex?" beantworten? Vielleicht kann ich das etwas besser, wenn ich weiß, was das Maß ist.

Ich bin ausdrücklich nicht der Meinung, dass Mittelerde sich unvollständig anfühlt und zwingend noch Geschichten braucht, um irgendwelche Löcher zu stopfen. Aber das heißt halt im Umkehrschluss nicht automatisch, dass Mittelerde nichts mehr verkraftet.

Mein Grundproblem mit deiner Frage ist, dass ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Ich weiß nur, dass ich eine im Vorhinein ablehnende Haltung problematisch finde, weil etwas bewertet wird, was es noch gar nicht gibt. Diese Vorgehensweise gefällt mir, ganz persönlich, nicht, darum hinterfrage ich sie. Ich stelle mal überspitzt dar (ohne dir Worte in den Mund legen zu wollen): Es fühlt sich an nach "Wir ändern hier nix, das war schon immer so." 

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Heißt das im Unkehrschluss, dass man deiner Ansicht nach alles machen sollte, was machbar ist, ohne sich vorher Gedanken darüber zu machen ob es sinnvoll (oder sogar schädlich) ist oder nicht?

Ich präzisiere mein Problem mit der Sache noch einmal: Mittelerde ist Teil eines literarischen Werks. Ist es sinnvoll, diese "Welt" von der literarischen Vorlage abzulösen und sich darin nach Herzenslust auszutoben? Lücken zu füllen und Neues zu schaffen? Oder ist es sinnvoll, diese "Welt" und die dazugehörigen Geschichten als Einheit zu begreifen und sich auf das Werk als Ganzes zu fokussieren? Sich interpretierend an dem Bestehenden abzuarbeiten und dort immer Neues zu entdecken?

Es geht mir nicht darum, einfach etwas zu bewerten, was es noch nicht gibt. Mich interessiert die grundsätzliche Fragestellung dahinter - und die Frage danach, wo die Grenze dessen ist, was man machen sollte.

Mir persönlich erschließt sich nicht der Sinn, der darin steckt, die Lücken zu füllen, die ein Autor (vielleicht bewusst) offen gelassen hat. Einerseits, weil ich ein literarisches Werk als Einheit begreife, die in sich abgeschlossen ist. Weil ich glaube, dass ein solches Werk genug multimediale Möglichkeiten in sich trägt, ohne es erweitern zu müssen (was mir persönlich auch deshalb sauer aufstößt, weil es den Eindruck macht, der Autor hätte zwar gute Ansätze gelegt, aber nicht das geschrieben, was man eigentlich haben will und deshalb verbessert werden muss). Andererseits - um auf der Ebene der hier angeführten Argumente zu bleiben - weil es nunmal auch Gefahren birgt. Was, wenn jemand später die Serie anschaut, dann zu den Büchern greift und total enttäuscht ist, weil er die Handlung dort schlichtweg nicht vorfindet, und sich infolgedessen gar nicht auf das Buch einlassen kann? Das war schon bei der Hobbit-Verfilmung ein gewisses Problem und würde durch eine Serie mit neuen Handlungssträngen verstärkt.

Wo wäre denn für euch die Grenze einer Verfilmung von Tolkiens Werk?

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vor 6 Stunden schrieb Berenfox:

Ist es sinnvoll, diese "Welt" von der literarischen Vorlage abzulösen und sich darin nach Herzenslust auszutoben? Lücken zu füllen und Neues zu schaffen? Oder ist es sinnvoll, diese "Welt" und die dazugehörigen Geschichten als Einheit zu begreifen und sich auf das Werk als Ganzes zu fokussieren? Sich interpretierend an dem Bestehenden abzuarbeiten und dort immer Neues zu entdecken?

Wenn ich da mal kurz einhaken darf: die Antwort lautet ja auf beide Fragen. Beides ist sinnvoll. Denn Kunst ist eine Sonderform der Kommunikation zwischen Künstler, der erschafft und damit sendet, und denjenigen, die Kunst wahrnehmen und interpretieren. Wenn wir nun Luhmanns Definition von Sinn zur Hilfe nehmen, dann können wir feststellen, dass Kommunikation immer Sinn konstituiert. (Und ich wüsste nichts was dagegen spräche.) Jegliche Kunstwerke und deren Interpretationen sind damit per Definition immer sinnvoll.

Bearbeitet von mathias
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Auch, wenn ich die wissenschaftlich belegte Sicht ziemlich geil finde :-O antworte ich mal ganz unwissenschaftlich.

Für mich gibt es da überhaupt keine Grenze, zumindest nicht im Vorfeld. Ich erlebe diese Diskussion ganz heftig mit Harry Potter (um den es hier nicht geht, aber das Beispiel passt ganz gut): Da streiten sich Fans darüber, ob "Harry Potter and the Cursed Child" dazugehört oder nicht, ob das hätte sein müssen oder nicht, ob es passt oder nicht, etc. Im Grunde also ganz ähnlich wie hier.

Ich habe Cursed Child (das ja ein Theaterstück ist) nur gelesen und nicht gesehen, gefallen hat es mir absolut gar nicht, aus diversen Gründen. Dennoch wünsche ich mir nicht, dass es niemals existiert hätte und schon gar nicht wünsche ich mir, dass es keine neuen "Erweiterungen" der Welt rund um Harry Potter gibt. Ich bin absolut dafür, dass dieser gesamte Kosmos weiter lebt (lebt! Nicht "nur" existiert, so wundervoll dieser Kosmos auch bereits für mich sein mag) und neue Dinge dazu kommen. Denn jedes Mal, wenn ich sowas neues Lese, hat es bei mir eine von zwei möglichen Konsequenzen: Entweder es gefällt mir und ich freue mich über die Erweiterung einer Sache (wie im Falle von z.B. "Fantastic Beasts and Where to Find Them"), die ich eh schon mochte, oder aber es gefällt mir nicht und ich besinne mich zurück auf das, was davor war (wie z,B. im Falle von Cursed Child).

Insofern würde ich dieses Zitat:

vor 16 Stunden schrieb Berenfox:

Heißt das im Unkehrschluss, dass man deiner Ansicht nach alles machen sollte, was machbar ist, ohne sich vorher Gedanken darüber zu machen ob es sinnvoll (oder sogar schädlich) ist oder nicht?

prinzipiell bejahen, allerdings mit einer klitzekleinen Anpassung: Man sollte meiner Ansicht nach alles machen dürfen, was machbar ist. Wie viele Gedanken man sich darüber vorher macht und ob es sinnvoll ist, spielt bei dieser Überlegung für mich keinerlei Rolle, weil ich ein künstlerisches Werk nicht an seiner Intention messe, sondern an seinem Ergebnis (Antikriegsfilme haben beispielsweise ein nobles Ansinnen, aber ich mag sie nicht, meist finde ich sie richtiggehend furchtbar - das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass ich will, dass keine Antikriegsfilme mehr gemacht werden, ich will sie nur selber lieber nicht sehen).

Denn ich behaupte, dass ein großartiges Werk überhaupt keinen Schaden durch "Nachfolger" erleiden kann. Der Herr der Ringe wird nicht schlechter, nur weil es dazu beschissene Fanfiction oder schlecht umgesetzte Filme oder hanebüchene "Erweiterungen" in Form einer Serie gibt. Der Herr der Ringe steht, fest und solide, und wird - für mich - durch neue "Mittelerde-Werke" nicht beschädigt. Ich weiß das aus anderen Geschichtswelten, die nach meinem Erstkonsum erweitert wurden und wo mir beileibe nichtmal annähernd alles gefallen hat, was da so rausgepumpt wurde - bestes Beispiel ist da für mich eben Harry Potter (weil das auch mein intensivstes Fandom ist).

Die Basis des Ganzen ist natürlich meine optimistische Grundhaltung, dass die schlechten Dinge in Bezug auf geliebte Geschichten oder Welten oder Mythologien egal sind und mir zur Rückbesinnung helfen und die guten Dinge eine Bereicherung des Vorhergegangenen sind. Das mag dir befremdlich vorkommen, aber führt für mich dazu, dass ich so einer Serie, wie sie hier geplant ist, mit vollkommener Entspannung entgegen treten kann. Wenn ich sie am Ende scheiße finde, hattest du Recht, dann ignoriere ich die Serie halt in Zukunft. Wenn ich sie toll finde, dann liebe ich Tolkien und Mittelerde einfach noch mehr als vorher schon. Ich mag mir diese Chance nur nicht im Vorfeld madig machen lassen, nur weil andere Leute sich darum Sorgen machen, dass ein anderes, thematisch angelehntes aber abgeschlossenes Werk möglicherweise negativ davon beeinflusst werden könnte. Vor allem, weil ich diese Sorge, wie oben dargelegt, einfach null nachempfinden kann. Ob ich jetzt dir gegenüber zu unempathisch bin oder du zu besorgt, ist dabei nur noch eine Frage der Perspektive.

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vor 21 Stunden schrieb Berenfox:

Mittelerde ist Teil eines literarischen Werks. Ist es sinnvoll, diese "Welt" von der literarischen Vorlage abzulösen und sich darin nach Herzenslust auszutoben? Lücken zu füllen und Neues zu schaffen?

Ich halte es durchaus für sinnvoll eine bestehende Welt wie Mittelerde zu erweitern. Für mich als MittelerdePen&PaperRollenspieler sind da nicht nur die literarischen Werke von Tolkien die in Mittelerde spielen, sondern auch die geschaffene Welt Mittelerde in der es viele Dinge zu entdecken und viele Abenteuer zu erleben gibt. Mittelerde ist auch ein großer 'Spielplatz', und es macht viel Freude ihn zu entdecken.

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Um mal ein anderes Fandom heranzuziehen, zu dem diese zwei Standpunkte ("don't touch" und "da geht noch mehr") auch immer wieder auftauchen: Star Wars begann mit der originalen Trilogie und ist inzwischen ein gigantischer Kosmos, wenn man alle Bücher, Filme, Serien und Computerspiele zusammennimmt. "Spielplatz" trifft es da ziemlich gut, gefühlt gibt es keinen Planeten und keine Zeit, auf dem oder in der nicht schon einmal irgendeine Story stattgefunden hat. Manche empfinden das als "ausschlachten" der originalen Trilogie. @Eldanor etwa mag nichts außer der Prequel-Trilogie. Er ignoriert einfach, dass es mehr gibt, also frei nach @Tinuthir. Ich habe dagegen meine Lieblingsfiguren, zu denen ich auch einiges an Literatur erstanden habe, und freue mich auf jedes neue Computerspiel, das die Welt erweitert. Für Elda ändert das nichts, an "seinen alten Filmen". Mich freuts. Insofern gehe ich da mit Tinu völlig konform.

 

Am 30.11.2017 um 16:07 schrieb Berenfox:

Mir persönlich erschließt sich nicht der Sinn, der darin steckt, die Lücken zu füllen, die ein Autor (vielleicht bewusst) offen gelassen hat. Einerseits, weil ich ein literarisches Werk als Einheit begreife, die in sich abgeschlossen ist. Weil ich glaube, dass ein solches Werk genug multimediale Möglichkeiten in sich trägt, ohne es erweitern zu müssen (was mir persönlich auch deshalb sauer aufstößt, weil es den Eindruck macht, der Autor hätte zwar gute Ansätze gelegt, aber nicht das geschrieben, was man eigentlich haben will und deshalb verbessert werden muss).

Kein Mensch denkt an alles und kein Autor ist tatsächlich Herr über sein eigenes Werk. Die Interpretationsfreiheit liegt beim Rezipienten. Ich bin der Meinung, dass ein Autor damit leben muss, was die Menschen mit seinem Werk machen, wenn es erstmal draußen in der Welt ist (jetzt mal ganz gelöst von der juristischen Betrachtung). Wenn jemand einen Aspekt der Welt aufgreifen und bearbeiten möchte, hat das nichts mit Respektlosigkeit gegenüber dem Autoren zu tun, sondern vor allem dem Wunsch, tiefer in die Welt einzutauchen. Ich sehe es also eher als Hommage an das originale Werk, denn dieses muss mich genug bewegt und gefesselt haben, dass ich mich weiter damit beschäftigen möchte.

 

Am 30.11.2017 um 16:07 schrieb Berenfox:

Was, wenn jemand später die Serie anschaut, dann zu den Büchern greift und total enttäuscht ist, weil er die Handlung dort schlichtweg nicht vorfindet, und sich infolgedessen gar nicht auf das Buch einlassen kann? Das war schon bei der Hobbit-Verfilmung ein gewisses Problem und würde durch eine Serie mit neuen Handlungssträngen verstärkt.

Ist das ein Problem? Wenn jemandem das passiert und es ihn tatsächlich davon abhält, weiter in die Welt einzutauchen, dann hat es ihn offensichtlich nicht genug gepackt. Es gibt genug Möglichkeiten an Informationen zu gelangen, um vor dem Kauf eines Buches herauszufinden, was einen darin erwartet. Die Unfähigkeit (oder Gemütlichkeit) sich zu informieren sollte nun kein Grund sein, einem neuen Werk seine Daseinsberechtigung zu entziehen. Das wäre wie Lebensmittel nicht verkaufen zu dürfen, weil der Konsument zu faul ist, die Liste an Inhaltsstoffen zu lesen :L

 

Gibt es eigentlich nicht noch mehr Skeptiker gegenüber der neuen Serie? Der arme @Berenfox muss hier alleine die Front halten. :clapping:

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vor 7 Minuten schrieb Eldanor:

Verleumdung!:aufsmaul:

Natürlich spreche ich von der originalen Trilogie, war ein reiner Tippfehler. Und um einen Ehestreit zu verhindern: Ja, er mag auch Episode 7. Im Gegensatz zu mir :blum:

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  • 3 Wochen später...

Hier einige grobe "Termine", die anscheinend schon seit einiger Zeit bekannt sind:

Drehbeginn: 2019

Ausstrahlung: ab 2020

Quelle: http://de.ign.com/tv/126528/news/der-herr-der-ringe-termin-fur-drehstart-der-serien-adaption

(Anscheinend hat IGN ein internes Statement von Amazon Deutschland erhalten)

Außerdem hier noch ein Linktipp zu einem Essay, dass sich kritisch mit heutigen Serienerzählsträngen auseinandersetzt:

https://wortvogel.de/2017/11/kaugummi-tv-das-dilemma-des-vertikalen-storytellings/

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Ich selber finde es fast unfassbar, dass Tolkien immer wieder neu rezipiert wird.

Egal, wie die Serie wird: die schon totgeglaubten Tolkien-Diskussionen werden wieder aufleben, haben damit schon begonnen, wie hier ja auch gesagt wurde. 

Eins möchte ich unbedingt erst mal loswerden: Tolkien hat - nach meiner Lesart - kein "Mittelerde" aufgebaut und für "Mittelerde" Geschichten geschrieben. Diese Lesart beginnt meiner Beobachtung nach erst mit der Verfilmung. In den Büchern findet sich das so nicht. Da lese ich das eher so, dass Tolkien seine eigene Zeit oder sein eigenes Zeitalter zu verstehen und zu kritisieren sucht, indem er sie mythisch wiedergibt: also iihre Grundsubstanz sozusagen auf den Punkt bringt.

Die meisten Tolkienleser, die sich in den Foren äußern, fahren aber auf "Mittelerde" ab. So, als sei dies eine eigene Welt. In meinen Augen ist das sowohl nicht gut als auch gut.

Nich gut insofern, als damit Tolkiens Grundanliegen "vermaterialisiert" wird quasi. Und gut insofern, als das 1. Gelegenheit gibt, sich wieder auf Tolkiens Grundanliegen zu besinnen und 2. als das möglicherweise dann doch darauf hinweisen könnte, dass die, die auf "Mittelerde" abfahren,  im Grunde dann doch in Wirklichkeit ein Stück von dem ersehnen, was Tolkien bieten wollte. 

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