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Der Politikstammtisch


Êm Nímíle ét Ënduníel

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vor 38 Minuten schrieb GaladrielOfLorien:

 

Ein Privileg?

Warum sollte es ein Privileg sein, zu entscheiden wer mich die nächsten vier Jahre betrügt und verarscht? 
Ich gehe erst wieder wählen, wenn es irgendwann mal eine Partei geben sollte, der es wirklich nicht um Macht und Geld sondern darum geht, die Welt zu einem besseren Ort für alle zu machen. 

Aber so eine Partei wird es wohl leider niemals geben, stattdessen ist die Politik voller Gollums.

Nun ja, solange immer noch zu viele Menschen auf dieser Welt nicht die Möglichkeit haben demokratisch zu wählen halte ich es für ein Privileg, ja.

 

Ob mir die Parteiprogramme oder die Politiker zu 100 Prozent gefallen ist ja ein anderes Thema. Aber ich kann wählen.

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Jeder kann ja auch selbst etwas konkretes tun, wenn er nicht mit den Situationen einverstanden ist.

Jeder kann eine Partei gründen, die besser ist als die, die es schon gibt um auch anderen eine Alternative zu bieten.
Wenn jemandem die Ellbogengesellschaft auf den Keks geht, bei der jeder an sich selbst denkt, kann er es wie hunderttausende Leute auch machen und sich ehrenamtlich engagieren und beispielsweise bei einem Besuchsdienst mithelfen, der einsamen Leuten hilft.
Wenn jemandem das Wohl der Migranten am Mittelmeer sehr zu Herzen geht, kann er dort helfen.
Ich kenne Leute, die haben hier in meiner Heimatstadt einen Verein gegründet und ein Schiff ans Mittelmeer geschickt, das dort nun Menschen aus dem Meer rettet.
Wenn einem der Hunger in der Welt so belastet, dann kann man regelmäßig Geld spenden, an die Welthungerhilfe beispielsweise oder man kann sich bei Ärzte ohne Grenzen melden und mithelfen.

Was nichts nützt, ist immer nur zu mosern und alles schlecht zu machen und nichts zu tun.

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Ich finde es auch nicht hilfreich auf "der Jugend" rumzuhacken. Klar leben die völlig anders als ich in dem Alter. Und ja, ich finde es problematisch, dass Kinder und Jugendliche einem permanenten Strom an Informationen ausgesetzt sind, mit dem sie gar nicht fertig werden können. Ich würde sogar so weit zustimmen, dass viele Eltern sich zu wenig Gedanken darüber machen wie und wie oft ihre Kids Smartphones etc nutzen. Und dass das inzwischen ein Suchtproblem ist finde ich erschreckend.

Da ich aber im richtigen Leben mit echten Kindern und Jugendlichen arbeite, weiß ich auch dass sie eben nicht nur smartphonebesessene Zombies sind. Und wie beim Thema wählen gilt auch hier: meckern nützt nix - wir Erwachsenen müssen halt auch Alternativen anbieten.  Und damit meine ich sowohl Eltern, als auch alle anderen drum: wie das kluge Sprichwort sagt braucht es ein Dorf um ein Kind großzuziehen.

Noch was zum Wählen: wie @Urubaxi sehr richtig gesagt hat ist Wählen schon deshalb ein Privileg, weil es so viele Menschen nicht dürfen. Bei mir gilt grundsätzlich "wer nicht wählt, darf nicht meckern.", d.h. wer keine Lust hatte sein Kreuzchen zu machen, darf mich nicht vollheulen. 

Und noch was zur Athen-Idee: klingt schon super, aber:

- was in einem Stadtstaat geht, geht noch lange nicht in einem Staat wie z.B. Deutschland (wie soll denn da bitte eine Volksversammlung funktionieren?)

- nicht vergessen: in Athen durften nur männliche Bürger wählen! (keine Sklaven, keine Metöken, keine Frauen!) Finde ich jetzt nicht so mega-demokratisch

- Ostrakismus dauerte 10 Jahre, nicht eins

- wir können ja Politiker die uns nicht passen abwählen! Aber nur wenn wir halt wählen gehen.

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  • 4 Wochen später...
Am 30.5.2021 um 10:30 schrieb beadoleoma:

Noch was zum Wählen: wie @Urubaxi sehr richtig gesagt hat ist Wählen schon deshalb ein Privileg, weil es so viele Menschen nicht dürfen.

Persönlich finde ich es problematisch Wählen als Privileg zu bezeichnen. Zu oft in der Geschichte galt dieser Terminus als Rechtfertigung anderen Bevölkerungsgruppen das Wählen vorzuenthalten. Ich verstehe die Möglichkeit die Politik durchs Wählen zu beeinflussen als Grundrecht, nicht als Privileg. Wenn man beispielsweise in den Vereinigten Staaten von Amerika bei einem Afro-Amerikaner von dem Privileg zu wählen spricht, bekommt es eine völlig andere Bedeutung, die sich aus der Geschichte ergibt.

Die Aussagen 'Ich wähle gar nicht mehr. Ist doch sowieso alles das Gleiche.' oder 'Meine Stimme ändert doch sowieso nichts.' sind meiner Ansicht nach das Ergebnis einer Politik der vermeintlich Unpolitischen. Eine Lobby, die mit Politikverdrossenheit versucht die demokratische Grundordnung - noch gezielter als beispielsweise korrupte Politiker - aufzubrechen. Unter anderem funktioniert das mit Begriffen wie 'Altparteien', 'Einheitsbrei', 'Massenmedien' oder 'Lügenpresse', die man versucht durch ständigen Gebrauch tief ins Unterbewusstsein Einiger zu pflanzen, frei nach dem Motto; Mach Dir nicht die Mühe auf der Suche nach Unterschieden und kleinen Details, wähle den einfachen Weg der minimalen Eigenverantwortung(Du bist nicht Schuld am Klimawandel/Du bist nicht Schuld am Holocaust/Du bist nicht Schuld an den Ertrinkenden im Mittelmeer) und traue Niemanden der dich vom Gegenteil überzeugen möchte. Ein gutes Beipsiel für jahrzehntelange Politikverdrossenheit ist die Russische Föderation. Obwohl es dort auch immer wieder Proteste gegen die Herrschenden gab und gibt, haben viele Generationen den Glauben an einen wirklichen Wandel durch Wahlen verloren. Um dann über die wachsenden wirtschaftlichen Defizite hinwegzutäuschen, braucht es ein konkretes Feindbild. Hierzulande wirbt das dann für eine autokrate Führung, die viel schneller und energischer zu handeln vermag als die palamentarische Demokratie.

Bin der Meinung, dass es alle paar Jahre Ereignisse gibt, die die Welt grundlegend verändern und zur Erklärungen heutiger Probleme beitragen können, wie z.B. der Zusammenfall der Sowjetunion oder 9/11und die Folgen. Das letzte grundlegend verändernde Ereignis war meiner Ansicht nach der 'Ukraine-Konflikt' (2014-) und der darauffolgende Krieg in der Ost-Ukraine, der bis heute andauert und schon tausende Opfer gefordert hat. Aufstrebende Nuklearmächte wie Nordkorea oder der Iran konnten an der Annexion der Krim beobachten, dass der Verzicht auf Atomwaffen eben nicht ihre territoriale Integrität und Souvernität wie im Budapester Memorandum vereinbart schützt. Die anderen ehemaligen Sowjet-Staaten konnten beobachten, dass eine Abkehr vom 'großen Bruder' und hin zu mehr wirtschaftlichen und ideologischen Verflechtungen mit der EU zu Gewalt, innerstaatlichen Konflikten(Fünfte Kolonne) bis hin zum Zustand eines failed state führen kann, der es ihnen quasi unmöglich macht einem Bündnis wie EU oder NATO beizutreten.

Auch in Deutschland hatte dieses Ereignis weitreichende Folgen. In sämtlichen Diskussionenräumen(Kommentarbereiche, Talkshows, Foren, Soziale Medien) wurde oftmals mehr über die Verantwortung der NATO oder die Untaten der Amerikeraner(... die es zur Genüge gibt.), als über die Verantwortlichen des Ukraine-Konflikts selbst gesprochen. In russischen Medien(Russia Today) selbst wurden die Bilder von rollenden Panzern und Soldaten ohne Hoheitsabzeichen auf der Krim, die man im britischen, amerikanischen, französischen, deutschen und auch arabischen Fernsehen zu sehen bekam, einfach komplett weggelassen. Später gab es dann die ersten Berichte über sogenannte 'Troll-Fabriken' wie beispielsweise in St. Petersburg, wo Menschen nicht unbedingt aufgrund ihrer politischen Gesinnung, sondern eher durch attraktive Vergütungen gelockt, auch in westlichen Sozialen Netzwerken und Diskussionsräumen versuchten, den Diskurs auch im Ausland zu Gunsten der russischen Führung in eine bestimmte Richtung zu lenken. Ein paar Monate später gingen dann in Dresden zum ersten Mal Menschen mit deutschen und auch russischen Flaggen montags 'spazieren' und nannten sich PEGIDA. Durchaus gewillt mit der ausländischen Presse aus Russland oder deren hiesiger Vertretung RT Deutsch zu sprechen, lehnten sie die Kommunikation mit den deutschen Medien größtenteils komplett ab. Für die russische Führung war der gesamte Ukraine-Konflikt und der darauf wieder stärker aufkeimende Nationalismus in den westlichen Demokratien, der Russland und dessen Staatsform eher positiv begegnet, ein voller Erfolg. Eine Blaupause, die gezeigt hat, dass jeder Konflikt mit der Präsentation einer 'alternativen Wahrheit', die nur von einem Teil der Gesellschaft geglaubt werden muss, zu rechtfertigen ist. So könnte man schlussfolgern, dass der Ukraine-Konflikt unter anderem zur Einmischung Russlands in Syrien führte. Auf jeden Fall haben die Geflüchteten aus Syrien, die auch vor den russischen Bomben nach Europa geflohen sind, für das Erstarken demokratie-ferner Parteien in ganz Europa gesorgt.

Dieses Konzept der Beeinflussung von Bevölkerungteilen anderer Staaten durch Soziale Medien fand dann meines Erachtens nach auch in den USA eine Verwendung, die durch ihr Zwei-Parteien-System überaus anfallig sind. Da große Teile der amerikanischen Gesellschaft den Glauben an Politikern egal welcher Strömung komplett verloren hatten, passte der Entwurf eines Kandidaten, der sich selbst als Nicht-Politiker präsentierte, nur zu gut. Mit seinen Versprechen 'den Sumpf in Washington auszutrocknen'('drain the swamp'), sprach er gezielt die Politikverdrossenen an. Jede Kritik an US-Präsident Trump wurde folglich von seinen Anhängern als feindlicher Angriff auf die so 'hehren' Ziele ihres 'Rebellenführers' gedeutet. Die Meinung eines Einzelnen wurde somit zu einer Art Religion und für viele Menschen gewichtiger, als die kollektive Meinung beispielsweise ihrer eigenen Geheimdienste(CIA, FBI etc.), die laut ihrer Meinung nach eh dem deep state angehörten. Trump, der zuvor beinahe ausschließlich demokratischen Politikern wie Bill Clinton sein Geld spendete, gelang es in den Folgejahren dann, die gesamte republikanische Partei zu übernehmen und jeden Kritiker innerhalb dieses Spektrums entweder auf seinen Kurs zu bringen oder in die komplette Bedeutungslosigkeit zu diskreditieren. Die einstigen Prinzipien der GOP(Grand Old Party) spielten dann keine Rolle mehr. Die Republikaner, die im Wahlkampf 2016 Trump sogar noch viel schärfer angriffen als irgendein Demokrat, wurden teils zu seinen treuesten Anhängern, obwohl sie unter Donald Trump nicht nur das Weiße Haus, sondern auch das Repräsentantenhaus und den Senat im Kongress verloren. Die daraus resultierende Spaltung der amerikanischen Gesellschaft ist wohl nur noch mit dem Bürgerkrieg zu vergleichen. Viele der Trump-Wähler könnten sich heute sogar eher Wladimir Putin als ihren Präsidenten vorstellen, anstatt vom Demokraten Joe Biden regiert zu werden. Der Schaden war also angerichtet und bedurfte keiner weiteren Amtszeit Trumps.

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vor einer Stunde schrieb Drachentöter:

Persönlich finde ich es problematisch Wählen als Privileg zu bezeichnen. Zu oft in der Geschichte galt dieser Terminus als Rechtfertigung anderen Bevölkerungsgruppen das Wählen vorzuenthalten. Ich verstehe die Möglichkeit die Politik durchs Wählen zu beeinflussen als Grundrecht, nicht als Privileg. Wenn man beispielsweise in den Vereinigten Staaten von Amerika bei einem Afro-Amerikaner von dem Privileg zu wählen spricht, bekommt es eine völlig andere Bedeutung, die sich aus der Geschichte ergibt.

Ich halte es aber für ein Privileg (nicht ein verdientes, sondern ein mir aufgrund meines Geburtsortes zugefallenes), dass ich hier das Recht habe zu wählen. Andere Menschen, die woanders auf der Welt leben haben dieses Recht leider nicht. Ich finde, dass man schon sagen kann, dass ich mich dadurch in einer privilegierten Situation befinde.

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vor 2 Stunden schrieb beadoleoma:

Ich halte es aber für ein Privileg (nicht ein verdientes, sondern ein mir aufgrund meines Geburtsortes zugefallenes), dass ich hier das Recht habe zu wählen.

Dann könnte man auch Hautfarbe oder zumindest Nationalität als Privileg bezeichnen, denn es ist mir ja aufgrund meines Geburtsortes zugefallen. Die Übersetzung des Wortes Privileg macht es  deutlich, denn dann sprechen wir von 'Ausnahmegesetz' oder 'Vorrecht'. Nichtsdestotrotz weiß ich natürlich, was Du damit meinst. ;-) Vielleicht bin ich da auch zu kleinlich. :kratz:

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vor 23 Minuten schrieb Drachentöter:

Dann könnte man auch Hautfarbe oder zumindest Nationalität als Privileg bezeichnen, denn es ist mir ja aufgrund meines Geburtsortes zugefallen. Die Übersetzung des Wortes Privileg macht es  deutlich, denn dann sprechen wir von 'Ausnahmegesetz' oder 'Vorrecht'. Nichtsdestotrotz weiß ich natürlich, was Du damit meinst. ;-) Vielleicht bin ich da auch zu kleinlich. :kratz:

Nun ja, streng genommen ist Hautfarbe ein Privileg. Nämlich dann, wenn sie weiß ist. Genau wie able-bodied ein Privileg ist. Und cis-männlich-sein. Und viele andere DInge mehr.

Privileg ist, wenn mir etwas zufällt aufgrund dessen, wie die Gesellschaft mich weniger diskriminiert als andere.

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vor 10 Minuten schrieb Eldanor:

Nun ja, streng genommen ist Hautfarbe ein Privileg. Nämlich dann, wenn sie weiß ist. Genau wie able-bodied ein Privileg ist. Und cis-männlich-sein. Und viele andere DInge mehr.

Privileg ist, wenn mir etwas zufällt aufgrund dessen, wie die Gesellschaft mich weniger diskriminiert als andere.

Das stimmt, in diesem Fall wird der Begriff jedoch als Kritik genutzt, um auf einen Missstand aufmerksam zu machen.

Edit: Wem muss man hier eigentlich einen Link ausgeben, um so einen außergewöhnlichen Rang zu erhalten? *hicks* :-O

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vor 6 Minuten schrieb Drachentöter:

Das stimmt, in diesem Fall wird der Begriff jedoch als Kritik genutzt, um auf einen Missstand aufmerksam zu machen.

Mach ich ja: ich kritisiere, dass nicht jeder Mensch wählen kann und dass manche nicht zu schätzen wissen wie gut sie es haben und ihr Wahlrecht einfach nicht nutzen.

Zitat

Wem muss man hier eigentlich einen Link ausgeben, um so einen außergewöhnlichen Rang zu erhalten? *hicks* :-O

Den kann man nicht kaufen. Den gibt es nur geschenkt.

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vor 47 Minuten schrieb beadoleoma:

Mach ich ja: ich kritisiere, dass nicht jeder Mensch wählen kann und dass manche nicht zu schätzen wissen wie gut sie es haben und ihr Wahlrecht einfach nicht nutzen.

Aber du kritisiert ja nicht die Tatsache, dass Du wählen kannst/darfst, sondern dass Andere das eben nicht können/dürfen. Durch die Verwendung des Begriffes 'Privileg' möchtest du ja nicht dein Recht zu wählen damit kritisieren. Das eine Menge Menschen z.B. in Deutschland ihr Wahlrecht nicht zu schätzen wissen, aber sich trotzdem lautstark über die Politik beschweren, kritisiere ich ebenfalls.

vor 47 Minuten schrieb beadoleoma:

Den kann man nicht kaufen. Den gibt es nur geschenkt.

Also ist es ein Privileg. :-O

Nachtrag: LOL. Danke für diesen Stempel, liebe Administration! Hatte eher an sowas wie 'Húrins Sitznachbar' gedacht, aber füge mich natürlich den Urteilen des Hohen Rates. Obwohl die Kleinschreibung bei mir als Rechtschreib-Fanatiker schon einen gewissen Juckreiz auslöst. :kratz:

Bearbeitet von Drachentöter
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vor 5 Stunden schrieb beadoleoma:

Ich halte es aber für ein Privileg (nicht ein verdientes, sondern ein mir aufgrund meines Geburtsortes zugefallenes), dass ich hier das Recht habe zu wählen. Andere Menschen, die woanders auf der Welt leben haben dieses Recht leider nicht. Ich finde, dass man schon sagen kann, dass ich mich dadurch in einer privilegierten Situation befinde.

Und was hast du von diesem "Privileg", wenn doch die Wahlversprechen die alle vier Jahre gemacht werden, sowieso niemals eingehalten werden? '
Ich wähle nicht, weil ich bei keiner Partei wirkliches Interesse sehe, sich mit der Lebenswirklichkeit der Bürger auseinanderzusetzen, das Thema soziale Gerechtigkeit wird immer nur im Wahlkampf ausgenutzt um Wählerstimmen zu gewinnen, doch kaum ist die Wahl gewonnen, ist das Versprochen, für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen, auch schon wieder vergessen...bis zum nächsten Wahlkampf. 

Ich verzichte gerne auf das Wählen, denn ich betrachte es nicht als Privileg, wählen zu können, wer mich die nächsten vier Jahre dreist belügt und nur rumheuchelt. 

Die traurige Wahrheit ist: Könnten Wahlen wirklich etwas verändern, wären sie längst verboten. 

Wahlen sind dazu da, dem Bürger die Illusion zu vermitteln, er hätte ein Mitspracherecht. 
In Wirklichkeit jedoch kann er nur wählen, wer ihn vier Jahre lang betrügt und verarscht, das ist alles. 

Bearbeitet von GaladrielOfLorien
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vor 6 Stunden schrieb GaladrielOfLorien:

Und was hast du von diesem "Privileg", wenn doch die Wahlversprechen die alle vier Jahre gemacht werden, sowieso niemals eingehalten werden? '
Ich wähle nicht, weil ich bei keiner Partei wirkliches Interesse sehe, sich mit der Lebenswirklichkeit der Bürger auseinanderzusetzen, das Thema soziale Gerechtigkeit wird immer nur im Wahlkampf ausgenutzt um Wählerstimmen zu gewinnen, doch kaum ist die Wahl gewonnen, ist das Versprochen, für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen, auch schon wieder vergessen...bis zum nächsten Wahlkampf. 

Ich verzichte gerne auf das Wählen, denn ich betrachte es nicht als Privileg, wählen zu können, wer mich die nächsten vier Jahre dreist belügt und nur rumheuchelt. 

Die traurige Wahrheit ist: Könnten Wahlen wirklich etwas verändern, wären sie längst verboten. 

Wahlen sind dazu da, dem Bürger die Illusion zu vermitteln, er hätte ein Mitspracherecht. 
In Wirklichkeit jedoch kann er nur wählen, wer ihn vier Jahre lang betrügt und verarscht, das ist alles. 

Cool! Danke, dass du nichts dazu beiträgst, politisch etwas zu bewegen. So kann sich deine "alles ist scheiße"-Haltung wenigstens auch nicht im politischen Alltag durchsetzen. Ich glaube, dadurch gewinnen wir hier wirklich alle.

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vor 9 Stunden schrieb Drachentöter:

Danke für diesen Stempel, liebe Administration! Hatte eher an sowas wie 'Húrins Sitznachbar' gedacht, aber füge mich natürlich den Urteilen des Hohen Rates. Obwohl die Kleinschreibung bei mir als Rechtschreib-Fanatiker schon einen gewissen Juckreiz auslöst. :kratz:

Vielleicht ist es ja der Komparativ. ;-)

P.S: Ich hatte mir übrigens so sehr verkniffen zu schreiben, dass die besonderen Ränge Privilegien sind!  :-O

 

@GaladrielOfLorien ich denke, ich habe weiter oben erklärt, warum ich es wichtig finde sein Wahlrecht zu nutzen. Du siehst das anders. Ich glaube das ist so ein Fall wo wir durch Wiederholung der Argumente nicht weiterkommen. Ich kann und will niemanden zum wählen zwingen.

Wobei ich mich schon manchmal frage was herauskamen,  wenn wir (wie z. B. in Australien) eine Wahlpflicht hätten.

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8 hours ago, GaladrielOfLorien said:

Ich wähle nicht, weil ich bei keiner Partei wirkliches Interesse sehe, sich mit der Lebenswirklichkeit der Bürger auseinanderzusetzen, das Thema soziale Gerechtigkeit wird immer nur im Wahlkampf ausgenutzt um Wählerstimmen zu gewinnen, doch kaum ist die Wahl gewonnen, ist das Versprochen, für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen, auch schon wieder vergessen...bis zum nächsten Wahlkampf. 

Diese spezielle Beobachtung entspricht leider extrem häufig der Wahrheit. Mich nervt das auch.

Aber nicht wählen stärkt nur das Gewicht derer, die wählen gehen. Wenn nicht wählen was verändern würde, dann hätte sich schon längst was geändert. Tut es aber nicht. Aus Protest nicht zu wählen mag sich zwar gut anfühlen, bringt aber definitiv und nachweislich gar nicht. Darum würde ich eher eine Kleinstpartei wählen (beispielsweise die Hiphop-Partei, die es bei der letzten Bundestagswahl gab). Die ziehen zwar nicht in die Parlamente ein, aber bekommen bei Erreichen einer gewissen Stimmenzahl finanzielle Mittel, mit denen sie ihre Agenda weiter voran bringen können. Das kann noch eher dabei helfen, inhaltlich etwas zu ändern, auch wenn die Parteien im Parlament dieselben bleiben.

Denn ganz ehrlich: die SPD, Union, Grünen und FDP von vor 40 Jahren sind mit denen von heute null zu vergleichen. Inhaltlich hat sich extrem viel getan. Und das hat eben auch mit der Arbeit von Splitterparteien oder politischen Bewegungen zu tun, die es nie in die Parlamente schaffen.

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vor 46 Minuten schrieb beadoleoma:

Wobei ich mich schon manchmal frage was herauskamen,  wenn wir (wie z. B. in Australien) eine Wahlpflicht hätten.

also speziell die Australier sind ja auch eher so die listigen Leute mit dem "preferential voting". Da muss man schon recht taktieren beim wählen:

(gibt auch eine viel unterhaltsamere Version davon von The Juicy Media)

 

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preferential voting ist ja noch mal einganz anderes komplexes Thema! Ich finde die Idee eigentlich klasse, dass man sagt: "ich bin für Kandidatin A, aber wenn die nicht gewinnt wäre Kandidat B meine zweite Wahl."

Worauf ich eigentlich hinauswollte ist: was wäre wenn wir als Wähler verpflichtet wären zu wählen? In Australien muss man hingehen, sonst gibt's Geldstrafe. Man kann dann ja, wenn man protestieren will, immer noch seinen Wahlschein ungültig machen. Aber zumindest müssen alle Wahlberechtigten mal ihren Po zum Wahllokal schwingen. Und wenn man dann schon mal da ist ...

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@GaladrielOfLorien Ich darf zwar nicht wählen aber ich bin der Meinung dass man immer das kleinere Übel wählen sollte. Stell dir mal vor es wählen alle die frauenfeindlich oder rassistisch sind oder so eine Partei und der Rest enthält sich weil ihnen alles nicht passt. Dann würde diese Partei an die Macht kommen. Hätten alle anderen die weniger schlimmen Parteien gewählt, dann hätte sie jetzt nicht so viel Macht.

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vor 3 Stunden schrieb beadoleoma:

Vielleicht ist es ja der Komparativ. ;-)

Daran hatte ich tatsächlich nicht gedacht. :-O

vor 2 Stunden schrieb Tinuthir:

Diese spezielle Beobachtung entspricht leider extrem häufig der Wahrheit. Mich nervt das auch.

Aber nicht wählen stärkt nur das Gewicht derer, die wählen gehen. Wenn nicht wählen was verändern würde, dann hätte sich schon längst was geändert. Tut es aber nicht. Aus Protest nicht zu wählen mag sich zwar gut anfühlen, bringt aber definitiv und nachweislich gar nicht. Darum würde ich eher eine Kleinstpartei wählen (beispielsweise die Hiphop-Partei, die es bei der letzten Bundestagswahl gab). Die ziehen zwar nicht in die Parlamente ein, aber bekommen bei Erreichen einer gewissen Stimmenzahl finanzielle Mittel, mit denen sie ihre Agenda weiter voran bringen können. Das kann noch eher dabei helfen, inhaltlich etwas zu ändern, auch wenn die Parteien im Parlament dieselben bleiben.

Denn ganz ehrlich: die SPD, Union, Grünen und FDP von vor 40 Jahren sind mit denen von heute null zu vergleichen. Inhaltlich hat sich extrem viel getan. Und das hat eben auch mit der Arbeit von Splitterparteien oder politischen Bewegungen zu tun, die es nie in die Parlamente schaffen.

Vorab: Auch in meinem Umfeld gehört es zum guten Ton alle Politiker als 'Schweine' zu bezeichnen. Trotzdem versuche ich mich oftmals in die Haut anderer Menschen hineinzuversetzen, um bestimmte Vorgänge besser zu verstehen. Zum Beispiel ob ich ein anderes Bild von Politikern hätte, wenn ein Familienmitglied oder ich selbst aktiver Teil einer Partei wäre. Würde ich leichtfertig Wahlversprechen abgeben, wohlwissend, dass ich später in einer Koalition - vielleicht sogar als Junior-Partner - lande und die Politik nicht nur durch meine Partei geprägt wird? Wollen wir wirklich eine Regierung, die nur aus einer Partei besteht, keine Kompromisse eingehen muss und weniger Wähler als eine Koaltion aus mehreren Parteien repräsentiert? Sind wir vielleicht mehr an einer Politik der Emotionen interessiert und machen damit auch unser Kreuz?

Beispiel USA vs. Israel; In den USA wechseln sich seit Jahrzehnten nur zwei Parteien in der Regierungsverantwortung ab. Momentan hat es sich eine dieser Parteien(Republikaner) zum Ziel gemacht, eine erfolgreiche Politik der gegnerischen Partei(Demokraten) zu sabotieren. Des Weiteren versucht die eine Partei(Republikaner) auf 'Landesebene' bestimmten Wählergruppen das Kreuz-machen mit neuen Gesetzen zu erschweren. Anstatt also ihre Politik anzupassen, um mehr Wähler um sich zu scharen(In den letzten 30 Jahren konnten die Republikaner nur ein einziges Mal den popular Vote - also die Mehrheit aller Stimmen - für sich beanspruchen), versucht man sich das System zurecht zu biegen. Das Ergebnis ist beinahe der politische Stillstand und die Trennung der Gesellschaft in nur zwei Lager(entweder bist du für uns oder gegen uns). In der Knesset in Israel hingegen sitzt nun eine Regierung, die sich aus Konservativen, Nationalisten, Sozialdemokraten, Zentristen und Linken gebildet hat. Dabei war das Hauptziel dieser ungewöhnlichen Koalition die Absetzung des bisherigen Premierministers Benjamin Netanjahu. Die wirkliche Handlungsfähigkeit dieser Regierung bleibt abzuwarten.  

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38 minutes ago, Drachentöter said:

Auch in meinem Umfeld gehört es zum guten Ton alle Politiker als 'Schweine' zu bezeichnen.

Habe ich nicht getan, wollte ich damit auch nicht sagen. Mir geht es um die Wahlversprechen, die formuliert und nicht eingehalten werden.

Die Menschen dahinter sind vielmals völlig überarbeitet, stehen unter absurdem Druck von hundert verschiedenen Seiten und geben als Personen des öffentlichen Interesses auch noch Teile ihrer Persönlichkeitsrechte auf. Es ist ein harter, mieser Job.

Ich wollte Verständnis für die Sicht artikulieren, warum der Parteiappart (egal ob eine, zwei oder mehr Parteien) sich auf Basis nicht eingehaltener Wahlversprechen frustrierend sein kann.

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vor 6 Minuten schrieb Tinuthir:

Habe ich nicht getan, wollte ich damit auch nicht sagen. Mir geht es um die Wahlversprechen, die formuliert und nicht eingehalten werden.

Ne, ne, wollte ich Dir persönlich damit auch nicht unterstellen, sondern war eher eine zugespitzte Zusammenfassung einiger Diskussionsteilnehmer hier. Und um die Zitierung und Wiederholung bestimmter Aussagen, die ich grundlegend für zu vereinfacht und verkürzt halte, zu vermeiden, habe ich lieber deine Aussagen dafür 'missbraucht'. Sorry dafür. ;-)

vor 6 Minuten schrieb Tinuthir:

Ich wollte Verständnis für die Sicht artikulieren, warum der Parteiappart (egal ob eine, zwei oder mehr Parteien) sich auf Basis nicht eingehaltener Wahlversprechen frustrierend sein kann.

Gegenfrage; Sind schwammig formulierte bis gar keine Wahlversprechen dann weniger frustrierend?

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8 minutes ago, Drachentöter said:

Ne, ne, wollte ich Dir persönlich damit auch nicht unterstellen, sondern war eher eine zugespitzte Zusammenfassung einiger Diskussionsteilnehmer hier. Und um die Zitierung und Wiederholung bestimmter Aussagen, die ich grundlegend für zu vereinfacht und verkürzt halte, zu vermeiden, habe ich lieber deine Aussagen dafür 'missbraucht'. Sorry dafür. ;-)

Gegenfrage; Sind schwammig formulierte bis gar keine Wahlversprechen dann weniger frustrierend?

Vertsanden und no worries :-)

Ja, sie sind weniger frustrierend, weil Parteien, die sowas machen, nicht gewählt werden ? das Ziel sollte natürlich konkret, aber realistisch sein. 

Schlussendlich bin ich kein Politiker und somit auch nicht sicher, wie es konkret besser gemacht werden kann. Ich weiß nur, wie als Wähler ein besseres Ergebnis aussähe.

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Am 30.5.2021 um 10:30 schrieb beadoleoma:

Ich finde es auch nicht hilfreich auf "der Jugend" rumzuhacken. Klar leben die völlig anders als ich in dem Alter. Und ja, ich finde es problematisch, dass Kinder und Jugendliche einem permanenten Strom an Informationen ausgesetzt sind, mit dem sie gar nicht fertig werden können. Ich würde sogar so weit zustimmen, dass viele Eltern sich zu wenig Gedanken darüber machen wie und wie oft ihre Kids Smartphones etc nutzen. Und dass das inzwischen ein Suchtproblem ist finde ich erschreckend.

Da ich aber im richtigen Leben mit echten Kindern und Jugendlichen arbeite, weiß ich auch dass sie eben nicht nur smartphonebesessene Zombies sind. Und wie beim Thema wählen gilt auch hier: meckern nützt nix - wir Erwachsenen müssen halt auch Alternativen anbieten.  Und damit meine ich sowohl Eltern, als auch alle anderen drum: wie das kluge Sprichwort sagt braucht es ein Dorf um ein Kind großzuziehen.

Wie stehst Du durch deine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen dann zum Herabsenken des 'Wahlalters'? Würdest du ihnen zutrauen, sich schon eine politische Meinung bilden und aktiv zur einer politischen Veränderung beitragen zu können, um sich vielleicht ihres angesprochenen Konsumverhaltens bewusster zu werden?

vor 4 Stunden schrieb beadoleoma:

Worauf ich eigentlich hinauswollte ist: was wäre wenn wir als Wähler verpflichtet wären zu wählen? In Australien muss man hingehen, sonst gibt's Geldstrafe. Man kann dann ja, wenn man protestieren will, immer noch seinen Wahlschein ungültig machen. Aber zumindest müssen alle Wahlberechtigten mal ihren Po zum Wahllokal schwingen. Und wenn man dann schon mal da ist ...

Eine ähnliche Frage wie 'Ist eine verpflichtende Frauenquote wirklich der Weg zum Ziel?' oder 'Sollte es eine allgemeine Impfpflicht geben?'. Da für mich die Entscheidung nicht zu wählen auch zu den Grundrechten zählt, halte ich eine Wahlpflicht samt Bestrafung für überaus fragwürdig. Es sollte meiner Meinung nach überhaupt zur Aufgabe eines Politikers gehören, Menschen an die Wahlurnen zu bringen, und zwar mit Begeisterung für eine Sache. Ich finde eine erzwungene Politisierung schützt vor Politikverdrossenheit überhaupt nicht.

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vor einer Stunde schrieb Drachentöter:

Ich finde eine erzwungene Politisierung schützt vor Politikverdrossenheit überhaupt nicht.

Belgien ist ein gutes Beispiel dafür: Wahlpflicht (und wer nicht wählt bekommt u.U. das Wahlrecht für die nächste Wahl entzogen:fool:), war mehrmals über ein Jahr ohne gewählte Regierung und die jungen Belgier, mit denen ich zusammen studiert hab, waren völlig desillusioniert, desinteressiert und haben einfach keinen Bock mehr auf Politik gehabt. Gut, man muss dazu sagen, die stammten aus der deutschsprachigen Minderheit, die weder von den wallonischen, noch von den flämischen Parteien so wirklich vertreten wird.

vor 1 Stunde schrieb Drachentöter:

Da für mich die Entscheidung nicht zu wählen auch zu den Grundrechten zählt, halte ich eine Wahlpflicht samt Bestrafung für überaus fragwürdig.

Die Frage ist da immer: Wiegen die individuellen Freiheiten hier schwerer als das Wohl des Staates? Und da muss ich sagen, Wahlen und eine hohe Wahlbeteiligung, sind extrem wichtig für freiheitliche, demokratische Staaten. Da führt kein Weg dran vorbei. Mir persönlich ist eine gesunde Demokratie da deutlich wichtiger als das Recht, an einem Sonntag zuhause zu bleiben. Außerdem kann man über Briefwahl extrem einfach und wann man will wählen. Und: Wenn einem keine der Parteien gefällt, kann man die Stimme immer noch ungültig machen. Ich sehe eine Wahlpflicht also nicht wirklich fragwürdig.

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vor 12 Minuten schrieb Octopi:

Die Frage ist da immer: Wiegen die individuellen Freiheiten hier schwerer als das Wohl des Staates? Und da muss ich sagen, Wahlen und eine hohe Wahlbeteiligung, sind extrem wichtig für freiheitliche, demokratische Staaten. Da führt kein Weg dran vorbei. Mir persönlich ist eine gesunde Demokratie da deutlich wichtiger als das Recht, an einem Sonntag zuhause zu bleiben.

Da heutzutage oftmals Wahrnehmungen eine große Rolle spielen, weiß ich nicht ob neben GEZ-Gebühren, Maskenpflicht und der Furcht vor einer Impfpflicht, eine Wahlpflicht der Demokratie dann nicht eher einen Bärendienst erweisen würde. Viele kritisieren heute schon eine Politik der Bevormundung, ob das nun der Wahrheit entspricht oder nicht. Meine Befürchtung ist, dass man diese Menschen dann komplett 'verlieren' würde und sie für das demokratische Modell gar nicht mehr zu begeistern sind. Dass Wahlen und eine hohe Wahltbeteiligung extrem wichtig für eine Demokratie sind, ist unbestritten. Nur gibt es zum Erreichen einer höhreren Wahlbeteiligung den alternativen Weg der Begeisterung für bestimmte Themen, die im Idealfall von Politikern erzeugt werden sollten.

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vor 20 Minuten schrieb Octopi:

Die Frage ist da immer: Wiegen die individuellen Freiheiten hier schwerer als das Wohl des Staates? Und da muss ich sagen, Wahlen und eine hohe Wahlbeteiligung, sind extrem wichtig für freiheitliche, demokratische Staaten. Da führt kein Weg dran vorbei. Mir persönlich ist eine gesunde Demokratie da deutlich wichtiger als das Recht, an einem Sonntag zuhause zu bleiben. Außerdem kann man über Briefwahl extrem einfach und wann man will wählen. Und: Wenn einem keine der Parteien gefällt, kann man die Stimme immer noch ungültig machen. Ich sehe eine Wahlpflicht also nicht wirklich fragwürdig.

Vor allem da man den Wahlzettel ungültig machen kann, sehe ich das schon ähnlich. Der Zwang der ausgeübt wird besteht dann schließlich nur darin entweder mal einen Sonntagsspaziergang zum Wahllokal zu machen oder die Unterlagen per Post anzufordern. Und was im Idealfall dabei rauskommt ist eine Demokratie, die auf breiteren Füßen steht, weil das Ergebnis eine größere Anzahl von Bürgern repräsentiert.

Und da du das Beispiel Impfpflicht angesprochen hast, @Drachentöter: ich persönlich habe da nicht so das große Problem damit. Ich vertrete da eher den vulkanischen Ansatz: "the needs of the many outhweigh the needs of the few." Ohne Impfpflicht würden heute noch viele Menschen an Pocken sterben. Aber da wurde 1967 (ja, das musste ich nachschauen!) eine internationale Impfpflicht eingeführt und schon in den 70ern wieder aufgehoben, weil die Pocken praktisch ausgerottet waren. Scheint also zu funktionieren.

Zitat

Meine Befürchtung ist, dass man diese Menschen dann komplett 'verlieren' würde und sie für das demokratische Modell gar nicht mehr zu begeistern sind. 

Aber wenn man Leute, die wegen irgendwelcher vagen Bedrohungsgefühle jetzt schon die Demokratie ablehnen, einfach weiter in ihrer Informationsblase blubbern lässt - wie sollen die ihre Meinung denn ändern?  Wahlpflicht würde einige vor den Kopf stoßen - ja. Aber nicht wählen müssen überzeugt meiner Meinung nach solche Menschen auch nicht. (Ja, ich habe die üblichen Corona-Verschwörung-Diskussionen geführt und nein, es hat nicht das geringste gebracht.)

Und noch ein letztes: ich sehe das mit der Herabsetzung des Wahlalters entspannt - denke nciht, dass dann Chaos ausbrechen würde. ;) Eine Kollegin hat mal (direkt vor der Bundestagswahl) ein Projekt mit 17jährigen gemacht, bei dem sie gelernt haben wie Bundestagswahlen funktionieren und welche Programme die Parteien haben und so. Am Ende wurde dann gewählt: mit "echten" Wahlzetteln und Urne und allem (ich glaube das Material kann man bei der Bundeszentrale für politische Bildung bekommen). Ergebnis: die Kids haben ein wenig konservativer gewählt, als die richtigen Wähler. Und keineswegs lauter schräge Randparteien.

Ich bin mir nicht sicher ob das Ergebnis aktuell das gleiche wäre: in den letzten Jahren bemerke ich wieder ein zunehmendes Interesse an Politik bei Jugendlichen. Das heißt ich denke mir, dass sie aktuell weniger das was man halt so kennt wählen würden, sondern mehr auf Basis konkreter Interessen und Bedürfnisse. Das könnte die Parteienlandschaft schon etwas spannender machen.

Jedenfalls rate ich besonders den ganz jungen Wählern unbedingt zur Wahl zu gehen, weil sie die Stimme derjenigen sind, die noch nicht dürfen. So lange die Mehrheit der Wähler alt ist, wird keine Politik für junge Leute gemacht. Ist halt leider so.

 

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