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Gandalf über Boromir


Juana

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Hallöschen, 

Ich grübele jetzt seit längerem über die Textstelle in Die Rückkehr des Königs, als Gandalf in Minas Tirith zu Pippin über Denethor spricht.

By some chance the blood of Westernesse runs nearly true in him, as it does in his other son, Faramir, and yet did not in Boromir.

Also meine Frage ist, ob sich Gandalf Aussage auf Boromirs Verhalten bezieht, oder was meint ihr?

 

Bearbeitet von Juana
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Faramir lässt Frodo mit dem Ring ziehen. Boromir besteht diese Prüfung nicht. Für mich hat das viel mit dem idealtypischen Bild des reinen und edlen Ritters aus Numenor zu tun, der versucht wird und dieser Versuchung widersteht. Für mich ist dies das zentrale Thema des Buches. 

Denethor wiederum kann der Versuchung den Palantír zu nutzen nicht widerstehen. Komisch, dass Gandalf ihn so über den grünen Klee lobt.

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Gerade wegen Denethor finde ich es verwirrend.  Eomer sagt ja auch über Boromir, dass er mehr wie jemand aus Eorls Volk wirkt, als jemand aus Gondor, da könnte ich es also noch verstehen, aber bei Denethor.

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  • 2 Wochen später...

Bei Tolkien taucht immer wieder das Motiv auf, daß eine Person physisch oder geistig einen positiven "Rückfall" in eine frühere Zeit darstellt, als die Dinge noch reiner und/oder stärker waren. Das hat weniger mit "physischen" Fakten zu tun (Boromir und Faramir hatten ja die gleichen Eltern und Vorfahren), sondern eher mit der "Reaktivierung" (ein besseres Wort fällt mir nicht dafür ein) von "schlummernden" positiven Genen (ein hinkender naturwissenschaftlicher Vergleich, der aber andeutet, was gemeint ist), die sich in einem spätgeborenen Individuum manifestieren.

Diese Personen wirken mit ihrem Auftreten aus der Zeit gefallen, da sie tatsächlich die "gute Zeit" bzw. die alten (inzwischen weitgehend verlorenen) Tugenden und Eigenschaften besitzen und auch aktiv leben.

Beispiele (neben Faramir) sind auch Aragorn (im Wesen und Aussehen Isildurs Sohn Elendur sehr ähnlich), welcher auch erheblich länger lebt als alle seine Vorfahren seit mehr als 1.000 Jahren. In schwächerer Form zeigt sich das "edle Wesen" auch in Faramir, der deutlich länger lebt als seine Vorfahren und eine Lebensdauer zeigt wie sie in Gondor vor ca. 500 Jahren zuletzt beobachtet wurde. Für Tolkien ist diese außergewöhnliche Lebensspanne, die die anderer Númenorer ihrer Zeit deutlich übertrifft, meist auch ein äußeres Zeichen eines solchen "positiven Rückfalls". Elendil ist ein weiteres Beispiel, der auch eine erheblich höhere Lebensspanne hat als seine Zeitgenossen (und wahrscheinlich noch deutlich länger gelebt hätte, wäre er nicht gewaltsam zu Tode gekommen).

Grüße
Tolwen

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  • 1 Jahr später...
Am 27.2.2017 um 10:55 schrieb OldNick:

Faramir lässt Frodo mit dem Ring ziehen. Boromir besteht diese Prüfung nicht. Für mich hat das viel mit dem idealtypischen Bild des reinen und edlen Ritters aus Numenor zu tun, der versucht wird und dieser Versuchung widersteht. Für mich ist dies das zentrale Thema des Buches. 

Denethor wiederum kann der Versuchung den Palantír zu nutzen nicht widerstehen. Komisch, dass Gandalf ihn so über den grünen Klee lobt.

Ich denke gerade, dass Denethor mit dem Palantir umzugehen weiß deutet darauf hin, dass etwas "höheres" Blut in ihm ist, dass er von irgendwelchen seiner Ahnen aus grauer Vorzeit bekommen haben muss. Schließlich ist der einzig andere "normale" MEnsch, der mit einem Palantir umgeht Aragorn, der direkt mit den Numenorischen Königen verwandt ist. Faramir kann der Versuchung des Rings wiederstehen, Boromir nicht. Weiß Faramir vielleicht auch noch von seinem Vater unterscheidet ist, dass seine Mutter Finduilas ( die ja aus Dol Amroth kommt ) vermutlich einen Funken elbisches Blut in sich hat. Diesen Funken scheint Faramir abbekommen zu haben. Boromir hingegen hat eher den weniger "numenorischen Teil" seines Vaters abbekommen und ist so der Versuchung des Rings gegenüber nicht immun. Ich denke auch der Unterschied in haarfarbe deutet auf die Unterschiede der beiden Brüder hin

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