Facebook & Research Methods

[Ancalagon]

Ich habe denselben Post heute auf Facebook gestellt (get the Irony?), aber vielleicht interessiert das hier auch jemanden. Sorry fürs Cross-Postings.

 

Facebook hat ein massives Experiment an 689003 Usern durchgeführt, wobei der Newsfeed Inhalt manipuliert wurde um die Gefühlslage der Person zu beeinflussen. Zustimmung dazu wurde nicht explizit eingeholt sondern ist implizit über das Akzeptieren der Data Use Policy passiert. Das Ergebnis ist als wissenschaftliches Paper in einem bekannten Journal (peer reviews!) veröffentlicht worden.

 

Die Implikationen dieser Vorgehensweise (sowohl akademisch als auch von Seiten Facebooks) bzw. des Forschungszieles möge jeder für sich selbst herleiten. Die Ergebnisse selber sind imho nicht signifikant.

 

Ich werde die Quelle nicht verlinken, weil ich keine Lust habe derartige research methods mit Referenzen zu belohnen. Wer sich dafür interessiert kann folgende Google Suchanfrage verwenden: https://www.google.at/search?q=facebook+timeline+social+contagion+experiment

[Berenfox]

Wundert das irgendwen? Wir leben in einer Welt, in der mittlerweile fast alles, was uns medial angeboten wird, manipulativ ist - vom Werbeblatt bis zur Nachrichtensendung. Keine Frage, dass ich diese Facebook-Aktion für ganz und gar unethisch halte. Aber jeder, der mit einem Medium wie Facebook umgeht sollte sich zumindest bewusst sein, dass manipulative Strukturen mit ordentlich Potenzial dahinterstehen.

[Ancalagon]

Eben. Dieser Beitrag dient der Schaffung von Bewusstsein. Weils sehr wohl nachwievor Leute gibt die das wundert.

[Berenfox]

Oh, mein Beitrag sollte auch nicht als gegen deinen gerichtet rüberkommen, falls du das so verstanden hast. Das war eher ein frustrierter Seufzer über die gegenwärtigen Zustände. Schaffung von Bewusstsein ist fundamental wichtig!

[Ancalagon]

Oh, mein Beitrag sollte auch nicht als gegen deinen gerichtet rüberkommen, falls du das so verstanden hast.

 

Nein, hatte ich nicht so verstanden 

Aber die Frage "Wundert das irgendwen?" hat mich zu einer Antwort bewogen, die hab ich nicht als rein rhetorisch aufgefasst 

[wm]

also das "Wundert es irgendwen" ist ja so schnell nicht behandelt.

 

das Firmen primär via Emotionen verkaufen ("Freude am Fahren") ist schon nicht neu. auch Einkaufshäuser haben ja recht genau untersucht welche Musik in welcher Lautstärke die Leute eher dazu bringen mal etwas mehr einzukaufen. insofern ist so etwas ein Stück weit "normal"

 

das dergleichen aber ohne Zustimmung passiert ist nicht gut. und im Gegensatz zu Musik im Hintergrund ist was Facebook macht Verfälschung. Man nutzt die Reputation der Mitglieder auf die sich dessen Freunde verlassen. Als Mitglied sieht man dergleichen nicht. Man wird von aussen bevormundet. Das sind Dinge die für mich nicht in soziale Netze gehören. Wobei das sozial in "sozialem Netz" vermutlich nur ein Übersetzungfehler ist... was Facebook denkt worin es für die Mitglieder einen Mehrwert bietet erschliesst sich mir nicht.

 

So gesehen ist es ja ein +1 das sie das immerhin zugeben. Aber Facebook ist bei einer Grösse angekommen wo sie Meinungen auch machen können und nicht nur darstellen. Daher wären mehr Skrupel bei dergleichen Gespiele vielleicht gesünder als reine Experimentierfreude.