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Tolkiens unbekannte Gedichte


Berenfox

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Übers Russische? Auch ne Möglichkeit. ;-)

Ich warte an anderer Stelle noch auf eine Übersetzung ins moderne Englisch, direkt vom altenglischen Text, die werde ich dann auch noch hier reinstellen.

 

Tausend Dank für diese Übersetzung! Das ist ein wirklich ergreifender Text für einen Nachruf, hat mich gerade beim ersten Lesen sehr bewegt...

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Nelson Goering von der Tolkien Society hat mir freundlicherweise das Gedicht auf Englisch übersetzt. Ich gebe seine Antwort hier vollständig wieder:

 

Hey Daniel, this is just a rough rendering of it. I haven't really looked it over much, so there are probably a few mistakes (I wouldn't go sharing it as an authoritative translation). It's also not the most elegant - I've often translated things more according to their usual meanings in Old English than their apparent nuances in context. And there are things like sméaþoncol and déophýdig, which I've translated both as 'with deep thought', although they are quite different words in OE. So a polished translation might look a good deal different With that in mind:

A scholar ought to eagerly enter into ancient tales, a wise man into old writings;
grey-haired and keen of thought [he ought to] survey the hoard of words and tongues, seek experience far across the earth, that man with deep thoughts; [he ought to] prosper in wisdom, dwell in honour, counsel secrets, advise heroes, until the bright Creator summons him elsewhere at the appointed hour, to seek [His] land.
Then, much-beloved, he journeys into the presence of the Lord, mourned by men, by friends in the world, kindest of counsellors to the people and most eager for knowledge, worthiest of judges and deepest of thought.

 

 

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Naja, das scheint ja zu passen.

 

Tausend Dank für diese Übersetzung! Das ist ein wirklich ergreifender Text für einen Nachruf, hat mich gerade beim ersten Lesen sehr bewegt...

Ich bin auch sehr beeindruckt, besser kann man es nicht machen.

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Hallo. Ich habe hier eine Übersetzung von "Bilbos Last Song" selbst gemacht, da es ich es gerne auf einer Beerdigung verwenden würde, die meisten Leute aber nicht des englischen so mächtig sind.
Es gibt eine Melodie Fassung von eine Mann namens Charlie McGowan, zu finden auf der "Fire&Ice" Ep, "California Daze".
Die Melodie ist wunderschön und ich selbst spiele das Lied seit Jahren so.
Bei der Übersetzung habe ich mich an der von Ebba-Margareta von Freymann orientiert, aber es insgesamt an die Melodie angepasst die ich dazu kenne.
Vielleicht kann mir ja jemand ein Feedback geben ob er/sie meine Übersetzung für okay oder völlig misslungen hält.
Danke!

Hier ist noch ein YouTube link zu einer Aufnahme von McGowans version. auch wenn es nicht die Aufnahme ist die ich kenne, welche etwas besser ist meiner Meinung nach:

Bilbos  Abschiedslied (J.R.R.Tolkien Adaption/Übersetzung Anteron Blocker)

1) Der Tag er endet, das Licht es flieht,  doch  weite Reise nun vor mir liegt.
     Ich hör den Ruf und mir bleibt keine Wahl, das Schiff im Hafen es wartet nun mal.
     Die Gischt so weiss auf den Wellen so grau, die Sonne sinkt, zeigt die Richtung genau.
     Der salzige Schaum den der Wind zu mir trägt, Ich hör' die See die auf und nieder geht.

2) Freunde lebt wohl, Wind geht von Land, die Leinen sind zum zereissen gespannt .
    Das letzte Licht es wirft Schatten so lang, doch Dunkelheit macht mich nicht bang.
    Inseln warten dort hinterm Horizont, ein Ziel für das die Reise sich lohnt.
    Der Kurs dorthin führt mich westlicher als West, dort schweigt die Nacht und der Schlaf ist fest.

3)Einsamer Stern weist mir den Weg, das Schiff ist frei von Hafen und Steg.
    Find' neuen Hafen wo ich vor Anker geh', Sternlicht beleuchtet den Strand und die See.
    Schiff,  mein Schiff trag mich sicher dorthin,  zu Feld und Berg, wo  dann glücklich ich bin,
    Oh Abendstern vor meinem Mast, du führst mich nun zu ruh' und rast!     


 

Bearbeitet von anteronblocker
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Eine schöne Vertonung, gefällt mir sehr. Mein Favorit ist (unter mittlerweile unzähligen) die von Donald Swann; er war der erste, der das Gedicht vertont hat und hatte früher schon mit Tolkien selbst an anderen Vertonungen von dessen Gedichte zusammengearbeitet:

 

 

Respekt auch zu deiner eigenen Übersetzung! Bin selber vor Jahren kläglich daran gescheitert, das Gedicht ins Deutsche zu übertragen. Umso mehr bewundere ich dein Ergebnis. :-) 

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  • 2 Wochen später...

Im Book of Lost Tales geht es um einen Seefahrer namens Eriol, der auf der Insel Tol Eressea strandet und dort die Legenden der Elben zu hören bekommt. Wer dieser Eriol war und welche Fährnis ihn nach Tol Eressea getrieben hat, darüber hat Tolkien nur Skizzen hinterlassen, die kaum ein zusammenhängendes Bild ergeben. Einzig ein sehr frühes Gedicht, "The Song of Eriol", geschrieben 1917, gibt uns kurze Einblicke in Eriols Geschichte. Eine kurze Prosa-Einleitung schreibt das Gedicht Eriol selbst zu, der es auf Tol Eressea im Raum des Geschichten-Feuers selbst vorgetragen haben soll. Und obwohl es inhaltlich nicht sehr ergiebig ist, spiegelt es doch viel von dem wider, was Tolkien so oft beschäftigt hat: das friedliche Leben auf dem Land, die Vergänglichkeit dieses Friedens und die Zerstörungskraft des Krieges, und schließlich das Rauschen des Meeres, das den gefangenen Eriol dazu treibt (stark: "my spirit cried /
For the dark western shores..."), seine Ketten zu sprengen und das Meer zu suchen und zur See zu fahren. Großartige Bilder aus dem Frühstadium von Tolkiens Legendarium.

 

THE SONG OF ERIOL

 

Eriol made a song in the Room of the Tale-fire telling how his feet were set to wandering,

so that in the end he found the Lonely Isle and that fairest town Kortirion.

                        1

In unknown days my fathers' sires
Came, and from son to son took root
Among the orchards and the river-meads
And the long grasses of the fragrant plain:

Many a summer saw they kindle yellow fires
Of flaglilies among the bowing reeds,
And many a sea of blossom turn to golden fruit
In walléd gardens of the great champain.

There daffodils among the ordered trees
Did nod in spring, and men laughed deep and long
Singing as they laboured happy lays
And lighting even with a drinking-song.

There sleep came easy for the drone of bees
Thronging about cottage gardens heaped with flowers;
In love of sunlit goodliness of days
There richly flowed their lives in settled hours –
        But that was long ago,
    And now no more they sing, nor reap, nor sow;
    And I perforce in many a town about this isle
    Unsettled wanderer have dwelt awhile.

                        2

Wars of great kings and clash of armouries,
Whose swords no man could tell, whose spears
Were numerous as a wheatfield's ears,
Rolled over all the Great Lands; and the Seas

Were loud with navies; their devouring fires
Behind the armies burned both fields and towns;
And sacked and crumbled or to flaming pyres
Were cities made, where treasuries and crowns,

Kings and their folk, their wives and tender maids
Were all consumed. Now silent are those courts,
Ruined the towers, whose old shape slowly fades,
And no feet pass beneath their broken ports.

                        *

There fell my father on a field of blood,
And in a hungry siege my mother died,
And I, a captive, heard the great seas' flood
Calling and calling, that my spirit cried

 

For the dark western shores whence long ago had come
Sires of my mother, and I broke my bonds,
Faring o'er wasted valleys and dead lands
Until my feet were moistened by the western sea,
Until my ears were deafened by the hum,
The splash, and roaring of the western sea –
        But that was long ago
    And now the dark bays and unknown waves I know,
    The twilight capes, the misty archipelago,
    And all the perilous sounds and salt wastes 'tween this isle
    Of magic and the coasts I knew awhile.

 

Bearbeitet von Berenfox
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  • 1 Monat später...

Jeder, der den "Herrn der Ringe" gelesen hat, kennt das Lied, das Frodo im Gasthaus "Zum Tänzelnden Pony" gesungen hat: über den Mann im Mond, der herabsteigt, zuviel trinkt und für allerhand Unruhe sorgt. Und fast jeder wird sich darüber gewundert haben, dass dieses Lied so un-mittelirdisch und albern ist. Aber es gibt eine interessante Hintergrundgeschichte zu diesem Lied.

 

Bevor Frodo im Buch das Lied anstimmt, schaltet sich eine Erzählerstimme ein und sagt: "Here is it in full. Only a few words of it are now, as a rule, remembered." In der Tat liegt hier der Schlüssel, denn es existiert tatsächlich ein englisches Kinderlied / nursery rhyme, das nur aus wenigen sinnfreien Zeilen besteht und wie folgt lautet:

 

Hey diddle diddle,

The Cat and the fiddle,

The Cow jumped over the moon.

The little dog laughed,

To see such fun,

And the Dish ran away with the Spoon.

 

Die Übereinstimmung ist verblüffend. Warum? Tolkien kannte dieses kurze Lied. Und er stellte sich die Frage, was wohl hinter diesem so völlig unverständlichen und sinnfreien Text stecken mochte, der dennoch so bekannt war. Seine Antwort darauf war: Es muss einmal ein viel längeres Original gegeben haben, von dem die heute bekannten Zeilen nur die traurigen Überreste einer nicht mehr intakten mündlichen Überlieferung sind. Und mehr noch: Tolkien zauderte nicht lange und versuchte, selbst dieses verloren gegangene fiktive "Original" zu kreieren! Das Ergebnis hatte er bereits 1923 unter dem vielsagenden Titel "The Cat and the Fiddle: A Nursery-Rhyme Undone and its Scandalous Secret Unlocked" veröffentlicht, lange vor dem LotR.

 

Dieses Vorgehen, indem aus unverständlichen Elementen eine fiktive "High"-Version kreiert wird und die Elemente dadurch erklärt werden, hat Tolkien übrigens oft angewandt. Tom Shippey nennt die daraus entstandenen Gedichte "Asterisk-Poems", analog zum Sternchen, das beispielsweise in der Sprachwissenschaft vor Worte gesetzt wird, die man in Quellentexten nicht findet, die man aber aus anderen Formen rekonstruieren kann. Auch viele von Tolkiens Geschichten sind auf Grundlage solcher Überlegungen entstanden. Eine ziemlich spannende Sache.

 

Hier nun das erwähnte Gedicht, das sich leicht von der von Frodo rezitierten LotR-Version unterscheidet.

 

THE CAT AND THE FIDDLE: A NURSERY-RHYME UNDONE AND ITS SCANDALOUS SECRET UNLOCKED

 

They say there's a little crooked inn
    Behind an old grey hill,

Where they brew a beer so very brown

The Man-in-the-Moon himself comes down,

    And sometimes drinks his fill.

 

And there the ostler has a cat

    Who plays a five-stringed fiddle;

Mine host a little dog so clever

He laughs at any joke whatever,

    And sometimes in the middle.

 

They also keep a hornéd cow,

    'Tis said, with golden hoofs;

But music turns her head like ale,

And makes her wave her tufted tail,

    And dance upon the roofs.

 

But O! the row of silver dishes

    And store of silver spoons:

For Sunday there's a special pair,

And these they polish up with care

    On Saturday afternoons.

 

The Man-in-the-Moon had drunk too deep;

    The ostler's cat was totty;

A dish made love to a Sunday spoon;

The little dog saw all the jokes too soon;

    And the cow was dancing-dotty.

 

The Man-in-the-Moon had another mug

    And fell beneath his chair,

And there he called for still more ale,

Though the stars were getting thin and pale,

    And the Dawn was on the stair.

 

The ostler said to his tipsy cat:

    'The white horses of the Moon,

They neigh and champ their silver bits,

But their master's been and drowned his wits,

    And the Sun will catch him soon.

 

Come play on your fiddle a hey-diddle-diddle,

    'Twill make him look alive.'

So the cat played a terrible drunken tune,

While the landlord shook the Man-in-the-Moon,

    And cried ''tis nearly five!'

 

They rolled him slowly up the hill

    And bundled him in the Moon;

And his horses galloped up in rear,

And the cow came capering like a deer,

    And the dish embraced the spoon.

 

The cat then suddenly changed the tune;

    The dog began to roar;

The horses stood upon their heads;

The guests all bounded upon their beds

    And danced upon the floor.

 

The cat broke all his fiddle-strings;

    The cow jumped over the Moon;

The little dog laughed to see such fun;

In the middle the Sunday dish did run

    Away with the Sunday spoon.

 

The round Moon rolled off over the hill – 

    But only just in time,

For the Sun looked up with a fiery head,

And ordered everyone back to bed,

    And the ending of the rhyme.

 

Bearbeitet von Berenfox
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  • 2 Wochen später...

Der Vollständigkeit halber sei für jeden, der sich für die Thematik interessiert, diese Veranstaltung des "Mythgard Institute" empfohlen: KLICK

Bearbeitet von Berenfox
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  • 2 Monate später...

Vor ziemlich genau einhundert Jahren, im Jahr 1915, hat sich Tolkien recht auffällig immer wieder mit einem bestimmten Gedicht beschäftigt: The Horns of Ylmir. Eine erste Version war bereits 1914 nach einem Besuch an der Küste Cornwalls entstanden, aber nun versuchte er, dieses Gedicht in seinen gerade neu entstehenden Mythos einzugliedern. Zuerst als Sea Chant of an Elder Day, schließlich dann explizit mit Bezug auf Ylmir / Ulmo. Worum es in dem Gedicht geht beschreibt eine kurze Prosa-Einleitung, die dem Gedicht vorangestellt ist:

'Tuor recalleth in a song sung to his son Eärendel the visions that Ylmir's conches once called before him in the twilight in the Land of Willows.'

Das Gedicht selber umschreibt ganz konkret und sehr ausschweifend Tolkiens eigenen sehr intensiven Eindruck des Meeres an der Küste Cornwalls, bzw. auf der Ebene seines Mythos die Vision Ulmos vom Meer, die Tuor an einem Fluss überfällt. Die Situation ist zwar eine andere, aber in den Unfinished Tales wird der Eindruck Tuors sehr lebendig widergespiegelt, als dieser plötzlich das Ufer des Meeres erreicht:

„He came suddenly to the black brink of Middle-earth, and saw the Great Sea, Belegaer the Shoreless. And at that hour the sun went down beyond the rim of the world, as a mighty fire; and Tuor stood alone upon the cliff with outspread arms, and a great yearning filled his heart. It is said that he was the first of Men to reach the Great Sea, and that none, save the Eldar, have ever felt more deeply the longing that it brings."

 

THE HORNS OF YLMIR

'Twas in the Land of Willows where the grass is long and green –
I was fingering my harp-strings, for a wind had crept unseen
And was speaking in the tree-tops, while the voices of the reeds
Were whispering reedy whispers as the sunset touched the meads,
Inland musics subtly magic that those reeds alone could weave –
'Twas in the Land of Willows that once Ylmir came at eve,

In the twilight by the river on a hollow thing of shell
He made immortal music, till my heart beneath his spell
Was broken in the twilight, and the meadows faded dim
To great grey waters heaving round the rocks where sea-birds swim.

I heard them wailing round me where the black cliffs towered high
And the old primeval starlight flickered palely in the sky.
In that dim and perilous region in whose great tempestuous ways
I heard no sound of men's voices, in those eldest of the days,
I sat on the ruined margin of the deep-voiced echoing sea
Whose roaring foaming music crashed in endless cadency
On the land besieged for ever in an aeon of assaults
And torn in towers and pinnacles and caverned in great vaults;
And its arches shook with thunder and its feet were piled with shapes
Riven in old sea-warfare from those crags and sable capes.

Lo! I heard the embattled tempest roaring up behind the tide
When the trumpet of the first winds sounded, and the grey sea sang and cried
As a new white wrath woke in him, and his armies rose to war
And swept in billowed cavalry toward the walled and moveless shore.
There the windy-bannered fortress of those high and virgin coasts
Flung back the first thin feelers of the elder tidal hosts;
Rung back the restless streamers that like arms of a tentacled thing
Coiling and creeping onward did rustle and suck and cling.
Then a sigh arose and a murmuring in that stealthy whispering van,
While, behind, the torrents gathered and the leaping billows ran,
Till the foam-haired water-horses in green rolling volumes came –
A mad tide trampling landward – and their war-song burst to flame.

Huge heads were tossed in anger and their crests were towers of froth
And the song the great seas were singing was a song of unplumbed wrath,
For through that giant welter Ossë's trumpets fiercely blew,
That the voices of the flood yet deeper and the High Wind louder grew;
Deep hollows hummed and fluted as they sucked the seawinds in;
Spumes and great white spoutings yelled shrilly o'er the din;
Gales blew the bitter tresses of the sea in the land's dark face
And wild airs thick with spindrift fled on a whirling race
From battle unto battle, till the power of all the seas
Gathered like one mountain about Ossë's awful knees,
And a dome of shouting water smote those dripping black facades
And its catastrophic fountains smashed in deafening cascades.

                                          * * *

Then the immeasurable hymn of Ocean I heard as it rose and fell
To its organ whose stops were the piping of gulls and the thunderous swell;
Heard the burden of the waters and the singing of the waves
Whose voices came on for ever and went rolling to the caves,
Where an endless fugue of echoes splashed against wet stone
And arose and mingled in unison into a murmuring drone –
'Twas a music of uttermost deepness that stirred in the profound,
And all the voices of all oceans were gathered to that sound;
'Twas Ylmir, Lord of Waters, with all-stilling hand that made
Unconquerable harmonies, that the roaring sea obeyed,
That its waters poured off and Earth heaved her glistening shoulders again
Naked up into the airs and cloudrifts and sea-going rain,
Till the suck and suck of green eddies and the slap of ripples was all
That reached to mine isléd stone, save the old unearthly call
Of sea-birds long-forgotten and the grating of ancient wings.

Thus murmurous slumber took me mid those far-off eldest things
(In a lonely twilit region down whose old chaotic ways
I heard no sound of men's voices, in those eldest of the days
When the world reeled in the tumult as the Great Gods tore the Earth
In the darkness, in the tempest of the cycles ere our birth),
Till the tides went out, and the Wind died, and did all sea musics cease
And I woke to silent caverns and empty sands and peace.
Then the magic drifted from me and that music loosed its bands –
Far, far-off, conches calling – lo! I stood in the sweet lands,
And the meadows were about me where the weeping willows grew,
Where the long grass stirred beside me, and my feet were drenched with dew.
Only the reeds were rustling, but a mist lay on the streams
Like a sea-roke drawn far inland, like a shred of salt sea-dreams.
'Twas in the Land of Willows that I heard th'unfathomed breath
Of the Horns of Ylmir calling – and shall hear them till my death.

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Vielen lieben Dank für die schönen Verse, Berenfox. Tolkien war schon wirklich ein beeindruckender Dichter. Ich fühlte mich an einen Abend in meiner Jugend erinnert, den ich bei Gewitter in Jugoslawien am Meer verbracht hatte. Bewegende eigende Bilder, die Tolkien hier wieder wach gerufen hat.:-).

Lass uns bitte nicht wieder so lange auf neue Verse warten Berenfox:-);-)

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Oh ja, ich muss beim Lesen auch immer an ein Gewitter in Spanien am Meer denken, das ich in meiner Jugend erlebt habe.

Ich werds versuchen. ;-) 

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  • 4 Wochen später...

 

Auch wenn dieser Thread vermutlich nur noch ein oder zwei Leser hat, auf zum nächsten Gedicht!

 

Im Winter 1914 schrieb Tolkien - gerade dabei, die allerersten Schriften zu Mittelerde zu verfassen - ein langes Gedicht über Earendel, der von Anfang an eine zentrale Figur in seinem Mythos war (wie hier gezeigt sogar dessen eigentlicher Keim). Das Gedicht wurde leider nie veröffentlicht, und Anfang 1915 teilte Tolkien dieses Gedicht in zwei Teile und machte separate Werke daraus. Die zweite Hälfte wurde zum (unveröffentlichten) Gedicht "The Mermaid's Flute", die erste Hälfte überarbeitete Tolkien und gab ihm den Titel "The Bidding of the Minstrel (from the Lay of Eärendel)".

 

Earendel spielt nur noch am Rande eine Rolle in diesem Gedicht. Es ist zweigeteilt: Der erste Teil ist eine sehr poetische Bitte der Zuhörer an einen Barden, ihnen doch von Earendel und seinem Schiff zu singen. Earendel ist hier noch ein Seefahrer, der rein irdische Meere befährt, eine alte Sagengestalt, dessen Geschichten mit denen der Elben verbunden ist. Die Meeres-Sehnsucht taucht bereits auf, ebenso der "change of the light", der auf den Tod der Zwei Bäume anspielt, wie auch der "sea-bird, a white-wingéd gem", in dem man bereits Elwing in Gestalt der Möwe erahnen kann, die den Silmaril trägt.

Der zweite Teil bildet die Antwort des Barden, der entgegnet, dass die Lieder halbvergessen sind, das Feuer in den Herzen erkaltet ist, niemand mehr das Wunder jener Zeiten angemessen in Worte fassen kann. Er könne nur Bruchstücke des alten Glanzes wiedergeben, nur noch flüstern von alten entrückten Dingen, um die nur noch wenige wissen. Die Worte dieses Barden sind eine herrliche Einleitung in Tolkiens Mythos, und mir persönlich geht das Herz auf, wenn ich mir Tolkien selber in Gestalt dieses Barden vorstelle, wie er ganz am Anfang seines Mythos steht und ihn einzufangen versucht. Vielleicht sind auch die Zweifel dieses Barden seine eigenen gewesen, aber mit Sicherheit kann man rückblickend sagen, dass es keinen zweiten Barden wie ihn gegeben hat, der die "alten Dinge" so lebendig präsentiert hat.

 

 

 

THE BIDDING OF THE MINSTREL

From the Lay of Eärendel

 

‘Sing us yet more of Eärendel the wandering,
Chant us a lay of his white-oared ship,
More marvellous-cunning than mortal man's pondering,
Foamily musical out on the deep.
Sing us a tale of immortal sea-yearning
The Eldar once made ere the change of the light,
Weaving a winelike spell, and a burning
Wonder of spray and the odours of night;
Of murmurous gloamings out on far oceans;
Of his tossing at anchor off islets forlorn
To the unsleeping waves' never-ending sea-motions;
Of bellying sails when a wind was born,
And the gurgling bubble of tropical water
Tinkled from under the ringéd stem,
And thousands of miles was his ship from those wrought her
A petrel, a sea-bird, a white-wingéd gem,
Gallantly bent on measureless faring
Ere she came homing in sea-laden flight,
Circuitous, lingering, restlessly daring,
Coming to haven unlooked for, at night.'

'But the music is broken, the words half-forgotten,
The sunlight has faded, the moon is grown old,
The Elven ships foundered or weed-swathed and rotten,
The fire and the wonder of hearts is acold.
Who now can tell, and what harp can accompany
With melodies strange enough, rich enough tunes,
Pale with the magic of cavernous harmony,
Loud with shore-music of beaches and dunes,
How slender his boat; of what glimmering timber;
How her sails were all silvern and taper her mast,
And silver her throat with foam and her limber
Flanks as she swanlike floated past!
The song I can sing is but shreds one remembers
Of golden imaginings fashioned in sleep,
A whispered tale told by the withering embers
Of old things far off that but few hearts keep.'

Bearbeitet von Berenfox
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Auch wenn dieser Thread vermutlich nur noch ein oder zwei Leser hat, auf zum nächsten Gedicht!

Ich freue mich über jedes neue Gedicht:-). Vielen lieben Dank Berenfox:-).

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An dieser Stelle hatte ich bereits einmal das Stichwort 'asterisk-poems' erwähnt. Es umschreibt einen Aspekt, der äußerst wichtig ist für Tolkiens Gedichte und sein Werk überhaupt. Daher möchte ich heute anstelle eines Gedichts diesen Aspekt näher beleuchten.

 

Kinderreime (englisch 'nursery rhymes') werden heutzutage wie Märchen, Rätsel und andere traditionelle literarische Genres hauptsächlich Kindern vorgelesen – einfach weil sie ziemlich fantastisch und meist zu irrational für erwachsenes Publikum sind. Tolkien fand das ziemlich unangemessen und war der Überzeugung, dass diese Genres niemals auf die Zielgruppe "Kinder“ zugeschnitten gewesen seien. Er glaubte, dass die Texte, die uns heutzutage als 'nursery rhymes' und Märchen vorliegen, nur die verstümmelten Überreste dessen sind, was in alter Vorzeit einmal sehr erhabene und ausgefeilte Werke waren.

Als Sprachwissenschaftler war Tolkien mit der Praxis vertraut, 'asterisk-words' zu kreieren: Das Vokabular moderner Sprachen hat sich aus alten Wörtern und Begriffen entwickelt. Ein Teil davon ist in alten Texten überliefert, in vielen Fällen jedoch kennen wir die Vorfahren unserer modernen Begriffe nicht. In der historischen Sprachwissenschaft ist es deshalb schon seit dem 19. Jahrhundert zur Gewohnheit geworden, diese alten Begriffe anhand ihrer modernen Nachfahren zu rekonstruieren; als Kennzeichen dafür, dass eine solche Vokabel nie in einer alten Quelle aufgezeichnet sondern rekonstruiert wurde, setzen Linguisten ein Sternchen (*), englisch 'asterisk', vor ein solches Wort.

Bezüglich der 'nursery rhymes' und Märchen arbeitete Tolkien nun nach demselben Prinzip und nahm an, dass solche traditionellen literarischen Werke auf die gleiche Weise weitergegeben werden wie Wörter. Und so wie Linguisten 'asterisk-words' bilden, um alte Begriffe zu rekonstruieren, erschuf Tolkien 'asterisk-poems', um die verlorenen alten Quellen unserer heutigen 'nursery rhymes' zu rekonstruieren.

Typische Beispiele für Tolkiens Vorgehen sind diese beiden englischen 'nursery rhymes'. Der erste lautet:


    The man in the moon
    Came down too soon,
    And asked his way to Norwich;
    He went by the south,
    And burned his mouth
    With supping cold plum porridge.


Der zweite ist:

    Hey diddle diddle,
    The Cat and the fiddle,
    The Cow jumped over the moon.
    The little dog laughed,
    To see such fun,
    And the Dish ran away with the Spoon.

 

Diese beiden Kinderreime sind ein sehr anschauliches Beispiel dafür, wie abstrus und unsinnig viele dieser traditionellen Texte sind. Tolkien stellte sich nun die Frage, was wohl ursprünglich hinter dieser unsinnigen Schale stecken mochte – und schrieb auf Basis dieser 'nursery rhymes' zwei 'asterisk-poems': seine beiden Mann im Mond-Gedichte, 'The Man in the Moon Came Down Too Soon‘, geschrieben im März 1915 und veröffentlicht 1923, und das bereits besprochene Gedicht (mit dem vielsagenden Titel) 'The Cat and the Fiddle: A Nursery Rhyme Undone and ist Scandalous Secret Unlocked', geschrieben um 1919-20 und ebenfalls 1923 veröffentlicht; dieses zweite Gedicht diente schließlich als das Lied, das Frodo im Tänzelnden Pony im Herr der Ringe singt.

Keines dieser beiden Gedichte kann man als 'ernsthaftes‘ Gedicht bezeichnen, beide Werke lesen sich immer noch ziemlich verrückt. Aber sie liefern einen erzählerischen und quasi-rationalen Rahmen für die Kette völlig irrationaler und unlogischer Aussagen, die uns in den beiden 'nursery rhymes' begegnen, die Tolkien als Basis benutzt hat. Tom Shippey fasst das so zusammen:

 

„How could 'the cow jump over the moon'? Well, it might if the Moon were a kind of vehicle parked on the village green while its driver had a drink. How could the Man in the Moon have 'come by the south And burnt his mouth With eating cold plum porridge'? Well, it doesn't seem very likely, but perhaps it points to an ancient story of earthly disillusionment. If one assumes a long tradition of 'idle children' repeating 'thoughtless tales' in increasing confusion, one might think that poems like Tolkien's were the remote ancestors of the modern rhymes. They are ‘asterisk-poems’ […]. They also contain, at least in their early versions, hints of mythological significance – the Man in the Moon who fails to drive his chariot while mortals panic and his white horses champ their silver bits and the Sun comes up to overtake him is not totally unlike the Greek myth of Phaethon, who drove the horses of the Sun too close to Earth and scorched it.”

 

Ein weiteres hervorragendes Beispiel für ein 'asterisk-poem‘ ist Tolkiens “Legende von Sigurd und Gudrún“, die vor einigen Jahren veröffentlicht wurde. Dieses Buch enthält zwei lange Heldenlieder: das 'New Lay of the Völsungs' und das 'New Lay of Gudrún'. Den Hintergrund für diese beiden Werke bildet die Tatsache, dass im mittelalterlichen Codex Regius, dem wichtigsten Manuskript eddischer Dichtung, einige Seiten verloren gegangen sind. Sie enthielten wohl einst ein Lied über den Helden Sigurd. Diese verlorene Quelle versucht Tolkien mit seinen beiden langen 'asterisk-lays‘ zu rekonstruieren und die ganze Geschichte so zu erzählen, wie sie in seinen Augen einst hätte gewesen sein können.

Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer 'asterisk-poems‘. So hat Tolkien mehrere 'nursery rhymes‘ ins Altenglische übersetzt, wobei die Übersetzung gleichzeitig das 'asterisk-poem‘ der modernen Version darstellt. Tolkiens wohl bekanntestes 'asterisk-poem‘ ist aber wahrscheinlich 'Éalá Éarendel engla beorhtast‘. Der Titel des Gedichts stammt aus Cynewulfs altenglischem Crist, einer Sammlung von Gedichten im mittelalterlichen Exeter Book:

 

Eala Earendel engla beorhtast / ofer middangeard monnum sended.
(Hail Earendel, brightest of angels, / above Middle-earth sent unto men)

 

Das altenglische Wort earendel ('Lichtstrahl‘) faszinierte Tolkien ungemein. Er war der Ansicht, dass es sich bei diesem Begriff nicht bloß um den Namen eines "Engels" handelte. Dies schien ihm eine christianisierte Verkürzung zu sein; ursprünglich, so glaubte er, bezeichnete earendel einen Stern (konkret die Venus), der einen ganzen anstronomischen Mythos beinhaltete. Dadurch wurde Tolkien nicht bloß zu einem 'asterisk-poem‘ inspiriert: denn als Tolkiens Freund G.B. Smith ihn nach Lesen des Gedichtes fragte, worum es dort eigentlich ginge, soll Tolkien geantwortet haben: „Ich weiß es nicht, ich werde versuchen es herauszufinden.“ Aus seinen Nachforschungen entsprang schließlich eine ganze 'asterisk-reality‘: sein Silmarillion-Mythos.

 

Diese Schlussfolgerung ist keineswegs zu weit gegriffen. Denn 'asterisk-realities' wurden tatsächlich bereits in der Sprachwissenschaft erschaffen, wenn auch eher unabsichtlich. Der ganze Prozess des Rekonstruierens alter Begriffe verselbständigte sich so stark, dass viele Forscher den Sinn für die Unterscheidung zwischen Realität und Fantasie verloren und sich daran gewöhnten, eine 'asterisk-reality' zu akzeptieren, eine völlig rekonstruierte historische Epoche, die zum größten Teil auf Vermutungen basierte.

Tolkien selbst verlor nie diese Trennlinie aus dem Blick, sondern machte im Gegenteil eine Kunstform daraus. Im Grunde kann man vor sein gesamtes Werk ein Sternchen setzen. Tolkiens Kreativität entzündete sich oft an einzelnen Worten oder Namen (wie im Fall earendel) und deren Untersuchung, und seine Aussage, „always I had the sense of recording what was already 'there', somewhere: not of 'inventing'”, bekommt auf dieser Basis eine ganz neue Bedeutung. Seine Art, das Unbekannte, Neue, Fantastische aus dem Bekannten zu rekonstruieren, erschöpfte sich schließlich nicht darin, verlorene Originalwerke zu erschaffen – er erschuf vollständige Völker und Kulturen und schließlich eine ganze verlorene historische Epoche. Denn man sollte die Tatsache nicht unterschätzen, dass Tolkien Mittelerde nicht als fremden Planeten konzipiert hat, sondern als unsere Welt, als a kind of legendary and history of a 'forgotten epoch' of our world”. Eine Epoche, die ähnlich den *-Formen ursprünglicher Begriffe nie aufgezeichnet worden war, die aber weiterführt „eventually and inevitably to ordinary History“.

Bei Tolkien ist dieses Ziel sogar ganz konkret fassbar: denn so gut wie alle seine Entwürfe – von den Lost Tales über die Lost Road und die Notion Club Papers bis hin zum ‚englischen‘ Auenland – sind verknüpft mit seinem Heimatland, dessen verlorene angelsächsische Mythologie er zeitlebens betrauerte. Auch wenn er später den Versuch aufgab, eine typisch englische Mythologie zu rekonstruieren, in der die Einsame Insel Tol Eressea mit England identisch ist, so ist sein ganzer Silmarillion-Mythos doch eine 'asterisk-reality', eine rekonstruierte verlorene Epoche unserer Welt, voller rekonstruierter Schriften, rekonstruierter Gedichte, rekonstruierter Personen, die größtenteils aus Tolkiens Beschäftigung mit Namen und Begriffen unserer realen Welt entsprungen sind.

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  • 7 Monate später...

 

Dieser Tage - genauer am vergangenen Dienstag, den 16. Februar 2016 - tauchte gleich in mehreren britischen Zeitungen die Schlagzeile auf, es seien zwei unbekannte Gedichte Tolkiens entdeckt worden. Bei dem ersten handelte es sich um "The Shadow Man", das alles andere als unbekannt ist.

 

Das zweite Gedicht jedoch war eine Offenbarung: Es war zwar bereits seit kurzem bekannt, dass "Noel" existiert, und die bekannten Tolkienforscher Wayne G. Hammond und Christina Scull hatten auch die erste Strophe auf ihrer Website veröffentlicht, kurz nachdem sie das Gedicht entdeckt hatten. Mehr war jedoch nie an die Öffentlichkeit gelangt. Vergangenen Dienstag jedoch war das komplette Gedicht in mehreren Zeitungen abgedruckt. Nur durch Zufall ist mir das aufgefallen und ich habe es sofort archiviert - zum Glück, denn bereits einen Tag später war das Gedicht wieder von sämtlichen Internetseiten verschwunden.

 

"Noel" ist, wie der Name bereits vermuten lässt, ein Weihnachtsgedicht - insofern bin ich wohl leider zwei Monate zu spät dran. Es wurde in "The 'Annual' of Our Lady's School, Abingdon, no. 12 (1936)" abgedruckt. Es ist das Magazin einer Schule, die vom Orden der "Sisters of Mercy" geführt wurde, mit denen Tolkien seit seines Krankenhausaufenthalts während des Ersten Weltkriegs verbunden war. Dieses unbedeutende Magazin hat seither niemand mehr beachtet, und erst 2013 kam Wayne G. Hammond diesem Werk wieder auf die Spur - jedoch fehle jede Spur einer noch existierenden Ausgabe dieses speziellen Jahrgangs, selbst in den Schularchiven war es nicht mehr aufzufinden. Bis jetzt.

 

Also viel Spaß beim Lesen eines wirklich lange verschollenen Schatzes aus Tolkiens Feder! Zeitlich entstand es, während Tolkien am "Hobbit" schrieb, und atmosphärisch passt es trotz des christlichen Weihnachtsmotivs perfekt zu Mittelerde. Passend zum marianisch orientierten Orden der "Sisters of Mercy" stellt es die Mutter Jesu, Maria, in den Vordergrund - gerahmt vom anrührenden Bild einer Halle, deren Gesang und Licht erloschen sind, die jedoch (an das Motiv von Marias Gesang anknüpfend) wieder zum Leben erwacht.

 

 

 

NOEL

 

Grim was the world and grey last night:
    The moon and stars were fled,
The hall was dark without song or light,
    The fires were fallen dead.

The wind in the trees was like to the sea,
    And over the mountains' teeth
It whistled bitter-cold and free,
    As a sword leapt from its sheath.

The lord of snows upreared his head;
    His mantle long and pale
Upon the bitter blast was spread
    And hung o'er hill and dale.

The world was blind, the boughs were bent,
    All ways and paths were wild:
Then the veil of cloud apart was rent,
    And here was born a Child.

The ancient dome of heaven sheer
    Was pricked with distant light;
A star came shining white and clear
    Alone above the night.

In the dale of dark in that hour of birth
    One voice on a sudden sang:
Then all the bells in Heaven and Earth
    Together at midnight rang.

Mary sang in this world below:
    They heard her song arise
O'er mist and over mountain snow
    To the walls of Paradise,

And the tongue of many bells was stirred
    In Heaven's towers to ring
When the voice of mortal maid was heard,
    That was mother of Heaven's King.

Glad is the world and fair this night
    With stars about its head,
And the hall is filled with laughter and light,
    And fires are burning red.

The bells of Paradise now ring
    With bells of Christendom,
And Gloria, Gloria we will sing
    That God on earth is come.

Bearbeitet von Berenfox
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Vielen lieben Dank für das wunderbare Gedicht.

Ich hatte von diesem Gedichtfund nur am Rande gehört. Um so schöner, das du es gleich hier eingestellt hast Berenfox. Das sind sehr schöne Verse:-)

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Mir gefällt das Gedicht auch sehr! Es war auch echt pures Glück, dass ich ausgerechnet am Dienstag aus Innsbruck heimgefahren bin und im Zug Zeit für Recherche hatte. Ein Tag länger in Österreich und ich wäre zu spät gekommen.

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Ein C mit nem Kreis drum. Mals dir auf, dann erkennst dus sicher. Laut aussprechen werde _ich_ das hier nicht, ich beweg mich schon auf zu dünnem Eis. ;-)

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