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Inhalte mit der höchsten Reputation am 03.03.2021 in allen Bereichen anzeigen

  1. Ich habe die Stelle im vierten Buch, Kapitel "The Window on the West", eben nachgelesen, und zwar lieber gleich im Original. Da sagt Faramir: For so we reckon Men in our lore, calling them the High, or Men of the West, which were Númenoreans; and the Middle Peoples, Men of the Twilight, such as are the Rohirrim und their kin that dwell still far in the North; and the Wild, the Men of Darkness. Hier ordnet Faramir die Menschen schon recht deutlich in drei "Güteklassen" ein: die "Hohen" Númenorer-Nachkommen, die "Mittleren" wie zum Beispiel die Rohirrim, und die "Wilden". Allerdings relativiert er diese Aussage gleich danach wenigstens ein bisschen, indem er darauf hinweist dass Menschen sich auch entwickeln und verändern können; so ganz festgeschrieben scheint diese Einteilung für ihn also nicht zu sein. Er fährt fort, indem er erklärt: Yet now, if the Rohirrim are grown in some ways more like to us, enhanced in arts und gentleness, we too have become more like to them, and can scarce claim any longer the title High. Das bedeutet sinngemäß übersetzt, dass die Rohirrim sich durch den Kontakt mit Gondor weiter entwickelt haben und irgendwie zivilisierter geworden sind, während andererseits die Leute von Gondor sich in mancher Hinsicht an die Lebensform der Rohirrim angeglichen haben. Demnach können sich Kulturen also durchaus wandeln, und die Sache mit den"Güteklassen" ist nicht ganz so festgeschrieben wie es sich im ersten Moment anhört. Und natürlich ist es nicht Tolkien der hier spricht sondern eine Figur in der Geschichte die er erzählt. Es liegt in der Natur der Sache, dass Figuren in Geschichten bestimmte Meinungen und Ansichten vertreten, und die müssen ja nun keineswegs in jedem Fall zugleich auch die Ansicht und die Meinung des Autors sein. Auch wenn Leser manchmal dazu neigen zu glauben dass eine Meinung die einer der "Guten" äußert wohl richtig sein wird.
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  2. Meine Güte, bin ich durchschaubar!
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  3. Ja, aber: Es ist einfach schlecht. Lol. Wobei das beim ESC - wenn eine entsprechende Message dahinter ist - bisher noch kein Problem war.
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  4. Wenn es generell um ASoIaF/GoT-Fanfictions geht: Da bin ich mal so frech und verweise auf meine eigene Crossover-Fanfiction "Gondor hilft Westeros", in der die Schlacht auch vorkommt. Zu dem Crossover gibt es einen Info-Thread im Fanfiction-Bereich des Forums. Was jetzt speziell Fanfictions mit "Sandor und Sansa fliehen während der Schlacht" betrifft, so empfehle ich zum Einstieg Let Them Know a Better Day Diese Geschichte ist mit drei Kapiteln recht kurz und außerdem jugendfrei. Es gibt freilich auch ganze Fanfiction-Romane mit den beiden und Geschichten, wo es deutlich expliziter wird.
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  5. Ich bin sehr froh, dass wir nun doch nicht so weit auseinanderliegen und die Diskussion weiter vorantreiben können. An diesem Wochenende habe ich wenig Zeit, darum werde ich zumindest heute, wohl aber auch am Sonntag nichts Erhellendes weiter schreiben können. Nur kurz zu diesem Punkt: Im ersten Moment dachte ich, dass ich dem vielleicht zustimmen könnte und man auch die Surrealismus-Bemerkung nicht so auf die Goldwaage legen sollte. Dann aber sah ich wieder in der Flieger-Ausgabe (der "On Fairy-Stories"), wie pingelig und langwierig Tolkien an jeder Formulierung gearbeitet und immer und immer wieder verbessert hat. In den Briefen mag ihm vielleicht das eine oder andere einfach entfleucht sein, in den veröffentlichten Werken aber wohl eher kaum. Ich empfehle auch sehr, die Flieger-Ausgabe zu kaufen: https://www.amazon.de/Tolkien-Fairy-Stories-Verlyn-Flieger/dp/0007582919/ref=sr_1_3?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&dchild=1&keywords=verlyn+flieger+on+fairy+stories&qid=1614426786&sr=8-3 Das gehört jetzt aber eher in den Surrealismus-Thread, zu dem ich auch schon einen Beitrag als Antwort auf Deinen geschrieben hatte.
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  6. Nein, du nimmst die Jetztzeit durchaus nicht vollkommen anders wahr als ich, meinem Eindruck nach. Ich habe da bloß, aus dem gegebene Zusammenhang heraus, über eine einzelne Entwicklung geschrieben die es eben durchaus auch gibt, nämlich die schon bei etlichen Leuten merkliche Sensibilisierung dafür wie die "alltägliche" Diskriminierung (aus rassistischen Gründen zum Beispiel) funktioniert. Wenn sich das so angehört hat als ob ich im Moment dein Eindruck einer generell besser werdenden Welt hätte, dann war das ganz sicher nicht so gemeint. Denn das, was du da beschreibst, ist ja nun mal sehr real und nimmt wirklich immer extremere Formen an: zunehmend deutlich geäußerter Hass in politischen Diskussionen, mittlerweile nicht mehr nur im Internet sondern auch in der Realität. Die Hemmungslosigkeit mit der da Andersdenkende beleidigt werden und mit der man ihnen oft auch sehr unerfreuliche Tode wünscht kann schon erschreckend wirken. Angefangen hat es mit Äußerungen dieser Art soweit ich sehe tatsächlich im Internet mit seiner relativen Anonymität, da haben dann schon Leute Sachen geäußert die sie zuerst sicher niemandem ins Gesicht gesagt hätten. Und dadurch ist da wirklich eine Hemmschwelle verschwunden. Die Aggressivität war natürlich immer da, in gewisser Weise, die fällt ja jetzt nicht plötzlich vom Himmel, aber es gab eben doch gewisse Vorstellungen darüber was man äußern darf und in welcher Form. Und das verschwindet einfach mehr und mehr. Das Phänomen Donald Trump und die geradezu religiöse Verehrung die er bei seinen zahlreichen Anhängern genießt sind ein bedenkliches Beispiel dafür. Das alles führt natürlich zu einer Verrohung der Sprache, gerade in vielen Internetdiskussionen kann man das gut verfolgen. Und diese Verrohung ist ansteckend, bis zu einem gewissen Grad. Insbesondere dann wenn man das alles nicht irgendwie "von außen" betrachtet sondern mittendrin in einer problematischen Situation ist. Und das sind wir alle im Moment, die Coronakrise setzt alle unter Stress, mehr oder weniger. - Um zurück zum Thema dieses Threads zu kommen: in extremen Situationen ändert sich die Sprache der Menschen, das hat man gerade im Laufe des letzten Jahres sehr gut verfolgen können. Und dass Äußerungen Tolkiens, die in Extremsituationen (Weltkriege und deren Umfeld) gemacht wurden, eben auch durch solche Situationen beeinflusst sein können, ist mehr als naheliegend.
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