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Inhalte mit der höchsten Reputation am 01.02.2019 in allen Bereichen anzeigen

  1. Nala hat einmal gesehen wie der dicht behaarte Hund der Nachbarn patschnass von einem Ausritt mit seinem Herrn zurück gekommen war. Seine Haare waren ganz zottelig an den Körper geklebt, sodass er wirkte, als hätte er nur noch die halbe Masse und im Großen und Ganzen einen sehr bemitleidenswerten Anblick bot. Als Garwulf eben in die Halle zurück kommt, muss Nala unbewusst an diesen Hund zurückdenken. Bisher hat sie den stämmigen Riesen noch nie mit nassen Haaren und Bart gesehen, sie wirken nun glatt und weniger buschig und er insgesamt kleiner dadurch. Er bemerkt sie und kommt näher, bleibt dann aber auf der anderen Seite des Feuers stehen. Sein Blick wandert zwischen den beiden ungleichen Trinkgefäßen und ihrem Gesicht hin und her und nun fällt es ihr wirklich schwer nicht zu lachen, sondern möglichst ernst drein zu blicken. Schließlich scheint er ihren Streich durchschaut zu haben, denn sein Blick wird gespielt grollend, wie immer wenn sie ihn ärgert. Er baut sich vor ihr auf, wie ein Berg der auf eine kleine Blume hinabschaut und ihre Augen funkeln verräterisch als sie versucht ganz arglos und unwissend zu ihm hoch zu blicken. Dann schnappt er sich geschickt den großen Krug direkt aus ihren Händen und straft damit seine eigenen Worte, er sei ein alter Mann lügen. Er nimmt einem tiefen Schluck und piekst ihr dann mit seinen Fingern in die Seite, was bei seinen Pranken dazu führt, dass sie halb umfällt. Doch beide müssen Lachen und die Fröhlichkeit war die letzten Tage so selten und ist daher mehr als Willkommen. Sie reibt sich die Seite, in die er sie gestupst hat und nimmt jetzt den kleinen Humpen an sich. Es ist nur Wasser darin, der zweite Streich hätte er daraus getrunken. Zudem hat ihr schon der Wein nicht geschmeckt und sie keinen Durst auf ein Bier. „Ein alter Mann?“ fragt sie und sieht sich um als würde sie einen suchen, aber keinen sehen. „Wollen die nicht nur immer einen Platz am Feuer und von ihrem langen, ruhmreichen Leben berichten?“ fragt sie dann weiter „Und sich an die Zeiten erinnern, als sie noch jung und voller Leben waren“ meint sie etwas theatralisch abwehrend, als fürchtet sie, er würde gleich davon anfangen. Sie lehnt sich auf der Bank ein wenig zurück und fragt sich zum einen wann das Essen für alle beginnen wird und zum anderen wo Waenhil wohl bleibt. Ein paar Dorfbewohner beginnen auf einfachen Instrumenten eine eingängige Melodie zu spielen und Nala wundert sich, ob sie dies nur für die Gäste tun.
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  2. Ich nehme an, eher umgekehrt. Der junge Tolkien sah in seiner Welt Entsetzliches. Er und seine Freunde - der sogenannte Teaclub - waren auf der Suche nach dem "Licht", das die Dunkelheit wieder erhellen konnte. Das kann man in den frühen Briefen nachlesen. Tolkien wurde von seinen Freunden ermutigt, über genau dieses Licht zu schreiben. Deine Frage halte ich für weiterführend. Das "Gottesbild", das in Mittelerde existierte - Eru -, konnte kein Licht mehr produzieren. Das reale Gottesbild, das in Mitelerde ganz praktisch kreativ (Melkor) - in Form von Destruktivität - war, hatte aber nun tatsächlich göttliche Schöpferkraft mitbekommen. Das Schöpferische hatte Tolkien also auf zwei literarische Figuren verteilt: auf Eru und auf Melkor. Erst wenn beide wieder zusammenfinden könnten, könnte das Licht wieder entzündet werden.
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  3. Drüben im Thread „Die Funktion der Mythologie Tolkiens“ wird gerade eine Antwort auf Deine Frage diskutiert: Eru ist ein kosmischer Regisseur und Melkor „spielt“ den Bösewicht nur für die große Aufführung der Weltgeschichte. „And thou, Melkor, shalt see that no theme may be played that hath not ist uttermost source in me, nor can any alter the music in my despite. For he that attempeth this shall prove but mine instrument in the devising of things more wonderful, which he himself hath not imagined.“ Ilúvatar in „Die Musik der Ainur“ […] Sicher könnte Melkor Ilúvatar auf dessen Determinismus-Predigt entgegnen: „Wenn Du mich böse gemacht hast, dann beschwere Dich nicht, daß ich Böses tuë.“ Aber wenn man es genau betrachtet, klagt Eru seinen Finsterling niemals an. Er tritt nicht als strafender Gott auf. Die valinorische Streitmacht vernichtet Melkor – Ilúvatar schaut nur zu. Er billigt also die Gewalt beider Seiten. Denn ihm geht es nur darum, daß der Plot vorankommt. […]
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