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Inhalte mit der höchsten Reputation am 21.02.2014 in allen Bereichen anzeigen

  1. Tjo wir sind wirtschaftlich von einander abhängig, sie haben den grösseren knüppel, weil die den grösse knüppel haben machen se was se wollen. Is eigendlich wie auf jedem Schulhof.
    1 Punkt
  2. Das steht Dir selbstverständlich zu. Von dem mir nahe gelegten Eingeständnis bin ich allerdings weit entfernt. Daß ich ASOIAF als eine Art Dallas für Fantasy-Leser ansehe, habe ich bereits in einem anderen Zusammenhang dargelegt. Ich muß gestehen, daß gerade dieses Werk mir die drei Mißverständnisse exemplarisch vor Augen führt. Die Distanzlosigkeit der psychologischen Einsichtnahme zerstört die Aura eines Charakters. Es ist ein Unterschied, ob man das Seelenleben einer Figur direkt in dessen Kopf serviert bekommt oder ob man es anhand seiner Handlungen selbst interpretieren darf. Eine postmodern plurale Erzählperspektive mag ihren dramaturgischen Reiz haben, verschärft aber gleichzeitig das Problem der paternalistischen Narrativität noch. Im dritten Punkt stimme ich raukothaurs Anmerkung zu. Letztendlich geht es hier um das vorindustriëlle Szenario. Der literarische Eskapismus aus dem grauen Alltag heutiger Zivilisation erleichtert es einfallslosen Autoren ungemein, ein magisches Weltbild zu implementieren. Es klingt paradox, doch die voraufklärerische Bereitschaft zum Aber- und Wunderglauben befreit die Bewohner einer Märchenwelt (sowie deren irdische Gäste) von den rationalen Strukturzwängen unseres heutigen Denkens und ermöglicht ihnen so eine ganz andere Qualität von Sinnstiftung. Die Feststellung, daß mit diesem Vorzug genreweit Mißbrauch betrieben wird, solidarisiert mich mit Eorls frustriertem Eröffnungsbeitrag. Viel zu viele Fantasy-Schriftsteller legen sich einfach ins gemachte Bett. Uninspiriert verlassen sie sich auf die sagenhafte Wirkung einer mittelalterlichen Kulisse, um sich die eigenständige Entwicklung mythischer Bedeutungspotenziale zu ersparen. Sehr zu meinem Mißfallen sind diese Welten dann auch noch von modern denkenden (oder sogar sprechenden!) Figuren bevölkert. Tatsächlich könnte man diesen Vorwurf auch einem J.R.R. Tolkien machen, der neuzeitlich-bürgerliche Auenländer auf antike Elben-Patrizier und mittelalterliche Ritter treffen läßt. Der Professor aber wußte diese Anachronismen so virtuos einzusetzen, daß er mit diesem Mittel eine Schablone universaler Kulturlandschaften für das Genre vorzeichnete. Letztendlich sind fast alle Fantasy-Welten nur Modifikationen von Mittelerde.
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